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Michel Foucault und sein Einfluss auf die Anthropologie - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 51725
Semester WiSe 2019/20 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 312 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Rogalla von Bieberstein, Alice , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Michel Foucault bleibt einer der meistzitierten Autoren in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Das Seminar befasst sich mit den wichtigen Perioden und Schwerpunkten seines Schaffens und verfolgt seinen Einfluss auf verschiedene Stränge der Anthropologie/Europäischen Ethnologie. Wir folgen der konventionellen Unterteilung seines Werkes in drei Phasen: 1) Bis in die späten 1960er Jahre hinein entwickelte Foucault seine archäologische Methode zur historiographisch-philosophischen Untersuchung von epistemischen Brüchen. Dies erlaubte ihm, den Wandel von wissenschaftlichen Diskursen und die jeweiligen Bedingungen für die Produktion von Wahrheit sichtbar zu machen. Er erarbeitet seine Theorie des Diskurses und der Regulierung von sprachlichen Aussagen, während er gleichzeitig nachverfolgte, wie der ‚Mensch’ zum Objekt von Wissen wurde und der Wissenschaftler zu einem reflexiven Produzenten von Wissen. Zusammen mit seinem späteren Fokus auf Macht/Wissen spielte dieser Ansatz eine wichtige Rolle für eine selbst-reflexive Auseinandersetzung innerhalb der Anthropologie mit Fragen der Repräsentation und der wissenschaftlichen Autorität. 2) Während der 1970er Jahre wandte sich Foucault ab von der Archäologie und hin zur Genealogie, worunter er eine ‚Geschichte der Gegenwart’ verstand. Ausgehend von seiner Arbeit über Strafe und Gefängnisse entwickelte er ein Interesse an Disziplin als eine historische Form der Macht, die auf die Produktion und Kontrolle von Subjekten zielt. Sein Denken befasste sich mehr und mehr mit der aus seiner Sicht untrennbaren Verbindung zwischen Wissen und Macht. Entgegen des bisherigen Verständnis, verstand er Macht als relational und produktiv und nicht als negativ und repressiv. Vor allem sein Konzept der Biopolitik, worunter er die Verwaltung von Leben sowohl auf der Ebene des Individuums als auch auf der Ebene der Bevölkerung verstand, als auch das Konzept der Gouvernementalität wurde in der politischen Anthropologie begeistert aufgenommen. 3) Gegen Ende seines Lebens richtete Foucault sein Augenmerk auf Ethik als eine Frage der ‚Sorge um sich’. Zentrale Fragestellung war wie sich Subjekte selbst konstituieren und zwar in Bezug zu bestimmten Wahrheiten. Dieser Ansatz hatte großen Einfluss auf eine Anthropologie der jüngeren Zeit, die sich mit Prozessen der Subjektformierung als ethische Praxis befasst. Im Seminar lesen wir Auszüge von Foucaults Werk zusammen mit Anwendungen innerhalb der Anthropologie, vor allem in Studien zu Macht, Biopolitik, Gouvernementalität, Ethik, usw. Es wird aber auch darum gehen, zu sehen, was für Fragen und Kritik sich aus der Anthropologie heraus an Foucaults Werk entwickelt haben, vor allem in Bezug auf Gender und Kolonialismus.

Literatur

Werke: Foucault – The Birth of the Clinic, Archaeology of Knowledge, Discipline and Punish, The history of sexuality, Security, Territory, Population, Ethics; Paul Rabinow – Anthropos Today, Marking Time; Allen Feldman – Formations of Violence; Ann Stoler – Race and the Education of Desire; Paul Rabinow & Nikolas Rose – Biopower Today; Didier Fassin & Mariella Pandolfi – Contemporary States of Emergency; Tania Murray Li – The Will to Improve; James Ferguson & Akhil Gupta – Spatializing States: Towards an Ethnography of Neoliberal Governmentality; James Laidlaw – For an Anthropology of Ethics and Freedom; Sara Mahmood – Politics of Piety.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin