Kommentar |
Der Aufbaukurs wird sich insbesondere der Herstellung kolonialen Wissens und den wissenschaftlichen Wechselwirkungen zwischen ‚Metropolen‘ und Kolonien seit dem 17. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert zuwenden.
Wie und wo entstand Wissen? Wie zirkulierte es? Welche Rolle spielten die Kolonien bei der Wissensproduktion? In Fallstudien werden sowohl einzelne Personen und ihr Alltag, die Infrastruktur wie auch Institutionen, Disziplinen und ihre jeweilige Wissenschaftspraxis zu behandeln sein. ‚Stubengelehrte‘ und reisende ‚Feldforscher‘ oder ‚Entdecker‘ werden genauso Thema sein wie ihre Informanten, Amateurforscher und Laien, einfache Sammler, Auftraggeber oder Gelehrtengesellschaften, Universitäten, Kollektionen, Museen und ihre jeweiligen Ordnungsprinzipien.Das gesellschaftlich-politische Umfeld gilt es ebenfalls zu berücksichtigen.
Ein Schwerpunkt wird auf Asien, Ozeanien und Afrika liegen. Die inhaltlichen Fragen begleitend soll sich der Kurs anhand einschlägiger Texte kritisch methodischen und theoretischen Fragen aus Wissenschaftsgeschichte, Mikrogeschichte, Netzwerkforschung und historischer Biographik widmen. |
Literatur |
Harald Fischer-Tiné: Pidgin-Knowledge. Wissen und Kolonialismus, Zürich 2013;
Rebekka Habermas, Alexandra Przyrembel (Hrsg.): Von Käfern, Märkten und Menschen. Kolonialismus und Wissen in der Moderne, Göttingen 2013;
Heike Liebau u.a. (Hrsg.): Mission und Forschung: translokale Wissensproduktion zwischen Indien und Europa im 18. und 19. Jahrhundert, Wiesbaden 2010;
Bernhard C. Schär: Tropenliebe. Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900, Frankfurt/M. 2015. |