Europa ist zum Einwanderungsort geworden. Durch Wanderbewegungen, Arbeitsmigration und Flucht sind in Europa im 20. Jahrhundert multiethnische und multikulturelle Gesellschaften entstanden. Deutschland bildet in der Beziehung keine Ausnahme. Dieses Phänomen wird durch die Nahost-Krise seit einigen Jahren sogar verstärkt. Dadurch entsteht eine wachsende Nachfrage nach „Laiendolmetschern“ in deutschen Behörden wie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Polizei oder den Gerichten. Um diese neuen geopolitisch-gesellschaftlich-ökonomischen Herausforderungen zu meistern, müssen diese Sprachmittler aber nun professionell ausgebildet werden.
Diese Lehrveranstaltung lehnt sich an die von der Berliner Initiative für gutes Dolmetschen rund um Asyl und Migration aufgestellten Qualitätsstandards für den Dolmetscherdienst für Geflüchtete im Asylverfahren an. Grundlagen zu den spezifischen Besonderheiten des Dolmetschens im Asylverfahren wie Rollenverständnis, Traumaprävention, Stressbewältigung, Berufsethik, interkulturelle Kommunikation und Semiotik werden zum Zweck der Professionalisierung dieser Berufssparte vermittelt.
Im Rahmen der Refugees Welcome-Initiative der Humboldt-Universität können Geflüchtete mit einem deutschen C1-Niveau an dieser Lehrveranstaltung teilnehmen. Mehr Informationen bekommen Sie bei der offenen Sprechstunde für Geflüchtete
(https://www.international.hu-berlin.de/de/internationales-profil/refugees-welcome-an-der-hu/veranstaltungen).
Gasthörer können sich unter folgender Adresse informieren und anmelden:
https://www.hu-berlin.de/de/studium/bewerbung/formulare/G-N%20Hoerer
Diese Lehrveranstaltung wird mit der Unterstützung der „Berliner Initiative für gutes Dolmetschen rund um Asyl und Migration“, der „Gesellschaft für Dolmetschmentoring“ angeboten.
Dieses Lehrangebot ist sprachenunabhängig.
Das von Herrn Bihan geleitete Projekt „Sprachmittler im Asylverfahren“ wird von der Medienkommission des Akademischen Senats der Humboldt-Universität zu Berlin gefördert (DM-F18-17). |