Italien wurde lange Zeit nicht als Kolonialmacht wahrgenommen und diese Vergangenheit aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt, was sicher auch der im Verhältnis zu anderen Kolonialmächten kurzen Zeit des italienischen Kolonialismus geschuldet war. Das Auftreten der Kolonialmacht Italien in Ostafrika unterschied sich jedoch in nichts von den anderen. Igiaba Scego wurde als Kind somalischer Eltern in Rom geboren. In ihren Werken thematisiert sie die koloniale Vergangenheit Italiens ebenso wie den herrschenden Rassismus in der Gegenwart und die Identitätssuche ihrer Figuren im Raum zwischen den Kulturen und Zeiten. Vor dem Hintergrund postkolonialer Theorien werden wir ausgewählte Romane und Erzählungen von Igiaba Scego analysieren und interpretieren.
Primärliteratur
Igiaba Scego, Adua, Milano, Giunti, 2015.
Igiaba Scego, La linea del colore, Bompiani, 2020.
Gabriella Kuruvilla, Ingy Mubiayi, Igiaba Scego, Laila Wadia, Pecore nere. Racconti, Laterza, 2005.
Sekundärliteratur :
Maria Kirchmair, Postkoloniale Literatur in Italien. Raum und Bewegung in Erzählungen des Widerständigen, Bielefeld, transcript, 2017.
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