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Polizentrisches Christentum in globaler Verflechtung: Religiöse Dynamiken und Praktiken in der Frühen Neuzeit - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer 9620012ÜWP
Semester WiSe 2025/26 SWS 2
Rhythmus jedes 2. Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich ÜWP: Zentrale Frist    01.07.2025 - 30.10.2025    aktuell
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 11.10.2025 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 30.10.2025 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 10:00 bis 12:00 c.t. wöch 008 (Hörsaal)
Stockwerk: EG


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Burg26__Institutsgebäude - Burgstraße 26 (BU 26)

Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Brevaglieri findet statt     20
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Brevaglieri, Sabina, Professorin, Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Zentralinstitut Institut für Katholische Theologie (IKT)
Inhalt
Kommentar

Die Vorlesung widmet sich der Entwicklung des Christentums als globales Phänomen zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Anstatt seine Entstehung und Verbreitung in einer linearen Erzählung europäischer Expansion und passiver indigener Rezeption zu deuten, betrachten wir die Formierung des Christentums als einen komplexen, dezentralisierten und miteinander verflochtenen Prozess.

Im Zentrum steht die Pluralität christlicher Praktiken und materieller Ausdrucksformen. Die Vorlesung geht der Frage nach, wie sich das Christentum in unterschiedlichen kulturellen, sozialen und geopolitischen Kontexten weltweit herausbildete. Dabei bildet das Konzept der Polyzentrizität den theoretischen Rahmen, um die vielfältigen Kontexte und Konfigurationen christlicher Aktivitäten zu erfassen. Dieses Konzept erlaubt es, nicht nur die Vielzahl unterschiedlicher Geschichten und Erfahrungen zu verstehen, sondern auch die vielfältigen Verbindungen, Verflechtungen und wechselseitigen Abhängigkeiten, die diese miteinander verbinden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der engen Verflechtung des Christentums mit Imperien, Machtverhältnissen und kolonialen Konstellationen – verstanden sowohl als Einschränkungen als auch als Triebkräfte religiöser Transformation. Diese Kontexte führten zu intensiven Prozessen von Konkurrenz, kreativer Widerständigkeit, Anpassung und Aushandlung – und wurden zugleich von diesen geprägt.

Missionarische Aktivitäten werden im Zusammenhang mit globaler Mobilität, Handelsnetzwerken und institutionellen Strukturen analysiert, ebenso wie in ihrer Interaktion mit lokalen Akteur:innen und kirchlichen Jurisdiktionen. Darüber hinaus wird die Kategorie „Götzendienst“ als zentrales Konzept untersucht, mit dem Missionare indigene Religionen interpretierten. Zugleich beleuchtet der Kurs, wie das Christentum selbst durch Prozesse der Übersetzung, Aneignung und Hybridisierung verändert wurde.

Letztlich lädt die Vorlesung dazu ein, das Christentum nicht als monolithisch zu verstehen, sondern als eine historisch dynamische und innerlich vielfältige Konstellation von Glaubensformen und Praktiken. Zugleich regt sie zur kritischen Reflexion über die Grenzen historiographischer Begriffe und Kategorien an – insbesondere dort, wo sie vom westlichen Perspektiven geprägt sind und auf globale Formen des Christentums angewendet werden.

Literatur

Johannes Meier, Bis an die Raender der Welt. Wege des Katholizismus im Zeitalter der Reformation und des Barocks, Aschendorff Verlag , 2018

Aurelien Girard, Cesare Santus, Vassa Kontouma and Karene Sanchez Summerer, Eds., Middle Eastern and European Christianity, 16th–20th Century. Connected Histories, Edinburgh University Press Ltd, 2023.

Klaus Koschorke, Grundzüge der Außereuropäischen Christentumsgeschichte, Mohr Siebeck, 2022.

Klaus Koschorke, Early South-South Links in the History of World Christianity (16th – Early 19th Century), Harrassowitz, 2024

Hsia, Ronnie Po-Chia (Ed.), A companion to early modern Catholic global Missions Brill, (2018)

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin