Modul 1a / BA-BWa - Schwerpunkt Unterricht und Erziehen
Gruppe 1 (Schaumburg) Klassenführung als Grundlage guten Unterrichts
Klassenführung gilt als eine Basisdimension guten Unterrichts (u. a. Klieme, 2019). Dabei ist es die Aufgabe der Lehrperson, ein Klima zu schaffen, in dem die Schüler*innen sich auf einander, die Lehrkraft und den Unterricht einlassen. In diesem Seminar zur Vorbereitung des berufsfelderschließenden Praktikums werden wir uns mit Aufgaben der Lehrkraft bei der Steuerung des Unterrichs und der Sicherung pädagogischer Strukturen beschäftigen. Ausgehend von der Rolle von Lehrkräften im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, Führung und Freiheit, Autonomie und Bindung werden Fragen von Haltung und Beziehung, der Gestaltung eines aktivierenden Unterrichts sowie der Vorbeugung von und des Umgangs mit Unterrichtsstörungen im Seminar behandelt. Dazu werden wir uns anhand von einschlägigen Modellen und Theorien sowie empirischer Forschungsergebnisse wissenschaftliche Grundlagen des Themas erarbeiten und diese mit Hilfe von Videoanalysen praxisbezogen konkretisieren. Im Ergebnis erarbeiten Sie sich einen Fokus und ein methodisches Vorgehen für wissenschaftliche Beobachtungen im berufsfelderschließende Praktikum. Ihre Beobachtungen im Praktikum werden im Nachbereitungsseminar im kommenden Sommersemester unter Rückbezug auf die theoretischen Grundlagen gemeinsam ausgewertet und in Form einer Klausur überprüft.
Gruppe 3 & 5 (Niendorf) Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Schule und Unterricht
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gehört zum schulischen Alltag, wird jedoch häufig marginalisiert oder durch hetero- und cisnormative Erwartungen reguliert. Das Seminar setzt sich daher mit der Frage auseinander, wie Vorstellungen von Geschlecht, Geschlechtsidentität und Sexualität im schulischen Kontext – etwa in Lehrplänen, Schulbüchern oder Unterrichtssituationen – produziert und reproduziert werden. Dabei wird untersucht, welche Formen von Diskriminierung, aber auch welche Formen von Anerkennung und Sichtbarkeit, in Schule zu finden sind. Zugleich richtet das Seminar den Blick auf die professionelle Handlungsebene: Wie können Lehrkräfte eine diskriminierungssensible pädagogische Praxis entwickeln, die auf Vielfalt nicht nur reagiert, sondern sie aktiv mitdenkt und zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit macht?
Zur Bearbeitung dieser Fragen werden theoretische Perspektiven aus Gender Studies, Queer Theory und Bildungssoziologie mit schulpraktischen Fragestellungen verknüpft. Die Studierenden bringen ihre Interessen und Erfahrungen partizipativ ein und setzen so eigene thematische Schwerpunkte. Ziel ist es zudem, eine individuelle Reflexionsaufgabe zu entwickeln, die im Rahmen des Schulpraktikums weitergeführt wird.
Gruppe 7 & 9 (Krofta) Basisdimensionen guten Unterrichts: Beobachtungen zu ausgewählten Beispielthemen in der Schule
Im Seminar erfahren Sie anhand von unterrichtsrelevanten Themenfeldern mehr über die drei Dimensionen guten Unterrichts. Sie lernen, wie man anhand von gezielten Beobachtungen den Unterricht in der Schule beurteilen und Verbesserungsvorschläge entwickeln kann. Dazu werden Sie mithilfe von theoretischer Fundierung selbst Beobachtungskriterien ableiten.
Gruppe 11 & 13 (Türstig) Materialität in der pädagogischen Praxis
In diesem Seminar erarbeiten wir die Bedeutung von Materialität für die pädagogische Praxis. Wir untersuchen dabei, wie Dinge, Gegenstände, Artefakte und Räume die pädagogische Praxis (mit) gestalten und beeinflussen. Dazu greifen wir zunächst auf theoretische Perspektiven auf Materialität zurück. Im Anschluss daran versuchen wir, diese mit Rückgriff auf die qualitativ-empirischen Forschungsmethoden der Ethnographischen Beobachtung und der Dichten Beschreibung im Rahmen eines eigenen Forschungsprojekts im Praktikum greifbar zu machen.
Gruppe 15 (Suhl) Förderung der Lernmotivation
Lernmotivation spielt eine zentrale Rolle für erfolgreiches Lernen. Im Rahmen des Seminars werden wir uns mit verschiedenen bildungswissenschaftlichen Theorien und Forschungsbefunden zum Thema "Förderung der Lernmotivation" auseinandersetzen. Ausgehend von diesen Theorien werden dann Reflexions- und Beobachtungsaufgaben für das berufsfelderschließende Praktikum entwickelt.
Gruppe 17 (Zunker) Qualität im Kontext von Schule und Unterricht
Was bedeutet Qualität im Kontext von Schule und Unterricht? Woran kann man sie erkennen? Was zeichnet eine ‚gute‘ Schule und was ‚guten‘ Unterricht aus? Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Vor- und Nachbereitungsseminares zum berufsfelderschließenden Praktikum. Um sich ihnen annähern zu können, setzen wir uns im Vorbereitungsseminar zunächst eingehend mit aktuellen theoretischen Modellen und empirischen Befunden rund um das Thema Schul- und Unterrichtsqualität auseinander. Mit einem geschärften analytischen Blick gilt es dann, die gewonnenen Erkenntnisse während des Praktikums einem ‚Realitätscheck’ zu unterziehen und zu beobachten, inwiefern sie sich in der alltäglichen pädagogischen Praxis wiedererkennen lassen. Anschließend werden die im Praktikum gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen im Rahmen des Nachbereitungsseminares diskutiert und reflektiert.
Modul 1b/BA-BWb - Schwerpunkt Beurteilen und Innovieren
Gruppe 2, 12 & 20 (Wittkopf) Feedback und unterrichtsbezogene Überzeugungen
Der Lehrkräfteberuf zeichnet sich durch eine Vielzahl an Aufgaben und relevanten Kompetenzbereichen aus. Teil dieser Kompetenzen sind professionelle Überzeugungen bezogen auf den Unterricht bzw. das Lehren und Lernen (vgl. z.B. Kunter, Pohlmann & Decker, 2020, S. 277), z.B. Überzeugungen darüber wie Lernprozesse ablaufen oder wie Feedback im Unterricht gestaltet werden sollte. Es wird davon ausgegangen, dass Überzeugungen sich auf das unterrichtliche Handeln von Lehrkräften auswirken (vgl. z.B. Pajares, 1992, S. 307). Wichtig ist daher, dass sich Lehrkräfte mit den eigenen Überzeugungen auseinandersetzen und diese reflektieren (vgl. z.B. Wilde & Kunter, 2016, S. 309).
Im Seminar werden wir uns mit dem Konstrukt der professionellen Überzeugungen auf Basis wissenschaftlicher Literatur und empirischer Forschung auseinandersetzen. Im Praktikum werden Sie im Seminar vorbereitete Beobachtungs- und Reflexionsaufgaben umsetzen, die im Nachbereitungsseminar vertiefend aufgegriffen werden.
Es wird die Bereitschaft, auch englischsprachige Texte zu lesen, vorausgesetzt.
Gruppe 4, 8, 14 & 22 (Otto) Die Schule als Bühne - Lehrerrollen und Schülerrollen im System
Das Seminar beleuchtet die komplexen Dynamiken, die mit den Rollen von Lehrern und Schülern einhergehen. Die Schule wird als System mit eigenen Regeln, Normen und Traditionen betrachtet. Es wird untersucht, wie diese institutionellen Strukturen die Rollen von Lehrern und Schülern prägen. Sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen müssen ihre jeweiligen Rollen individuell bewältigen. Dabei wird auch thematisiert, wie sich die jeweiligen Rollen unterschiedlich ausgestalten lassen.
Gruppe 6 (Otto) Die Schule als Bühne - Lehrerrollen und Schülerrollen im System
Rollen sind integraler Bestandteil sozialer Systeme. Erwartungen an Rollen und deren Erfüllung sind essenziell für das Funktionieren von Systemen. Diese Erwartungen regulieren das Verhalten der Individuen innerhalb des Systems.
Gruppe 10, 24, 26 & 28 (Lenge) Professionalität von Lehrkräften - Talent oder doch erlernbar?
Eine gute Lehrkraft – Angeborenes Talent, oder ist Professionalität eine Fähigkeit, die entwickelt und erlernt werden kann? Diese Frage steht im Zentrum des Seminars. Das Seminar ermöglicht es den Teilnehmenden, sich fundiert auf ihr berufsfelderschließendes Praktikum vorzubereiten, eine reflexive Haltung zu entwickeln und ihre Professionalität gezielt weiterzuentwickeln. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, das Konzept des Forschenden Lernens mit praxisnahen Inhalten zu verknüpfen, um die Verbindung zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischem Handeln zu stärken. Der Schwerpunkt liegt auf der Reflexion des eigenen Handelns und der Ausbildung eines forschend-reflexiven Habitus, der langfristig zur Qualität des Lehrberufs beiträgt.
Gruppe 16 (Mayer) Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung in Schule und Unterricht
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung in Schule und Unterricht. Nach einer kurzen Einführung werden wir entsprechend den Interessen der Teilnehmenden uns bestimmte Bereiche genauer ansehen, an denen Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung im schulischen Kontext auftreten. Dies können z.B. der soziale oder kulturelle Hintergrund, familiäre Konstellationen, Religion, Geschlecht und sexuelle Orientierung, Neurodiversität oder Behinderung sein. Dazu werden wir sowohl entsprechende wissenschaftliche Literatur bearbeiten als auch eigenen Vorurteile und Stereotypen reflexiv begegnen. Ziel ist es am Ende des Seminars eine eigene Reflexionsaufgabe innerhalb des Seminarthemas zu entwickeln, die dann im Praktikum entsprechend bearbeitet wird. Um ein produktives und respektvolles Lernumfeld zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Teilnehmenden eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz mitbringen. Im Seminar legen wir Wert auf achtsame Kommunikation und gegenseitigen Respekt.
Gruppe 18 (Stadler-Altmann) KI in Schule und Unterricht
KI, genauer gesagt generative KI hat den Bildungsbereich scheinbar auf den Kopf gestellt. Schüler:innen, auch Studierende nutzen KI zur Erledigung von Hausaufgaben und als Unterstützung beim Schreiben von Essays oder in schriftlichen Prüfungen. Allein aus diesem Grund sollten sich angehende Lehrkräfte mit KI auseinandersetzen. Während national und international mit der Einführung von ChatGPT & Co. eine generelle Verbannung von KI aus Klassenzimmern und Hörsälen gefordert wurde, hat sich relativ schnell eine differenziertere Sicht durchgesetzt. Es geht um eine reflektierte Nutzung von KI im Bildungskontexten.
Im Seminar werden wir uns mit aktuellen Studien zu KI in Schule und Unterricht sowie den Handlungsempfehlungen der KMK und Berlins auseinandersetzen. Im Zentrum steht die Frage welche Kompetenzen zum Einsatz von KI in Schule und Unterricht benötigt werden. Schwerpunktmäßig wird dabei diskutiert inwieweit KI eine Innovation für Schule und Unterricht sein kann und welche Konsequenzen die Nutzung von KI in der Beurteilung von Lernen und Leistung in der Schule hat. |