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Musik über den Holocaust – Musik nach dem Holocaust. Über die (Un-)Möglichkeit, nach Auschwitz zu komponieren - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53447
Semester WiSe 2025/26 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 16:00 bis 18:00 wöch 20.10.2025 bis 09.02.2026  401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Vollmer, David , M.A., M.A.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musik, Sound, Perfomance Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrations- und Mordlager jährt sich 2025 zum 80. Mal. Bereits wenige Jahre nach Kriegsende entstanden die ersten Kompositionen, die sich explizit mit der Shoah – dem industrialisierten Massenmord an den europäischen Jüd*innen – auseinandersetzten. Die so entstandenen „Verarbeitungen des Nichtverarbeitbaren“ (Matthias Kontarsky) gehen auf äußerst unterschiedliche Weise mit der spezifischen ästhetischen Herausforderung um, ein Menschheitsverbrechen musikalisch zu bearbeiten. Komponisten wie Arnold Schönberg, Hanns Eisler, Paul Dessau, Luigi Nono, Krzysztof Penderecki, Mieczysław Weinberg oder Steve Reich komponierten in den Jahrzehnten nach 1945 „Werke in memoriam“ (Antonina Klokova), die Gegenstand des Seminars sein sollen.

Theodor W. Adornos berühmtes Diktum von der Barbarei von Lyrik nach Auschwitz ergänzte dieser 1962 um die Aussage: „Weil […] die Welt den eigenen Untergang überlebt hat, bedarf sie gleichwohl der Kunst als ihrer bewußtlosen Geschichtsschreibung. Die authentischen Künstler der Gegenwart sind die, in deren Werken das äußerte Grauen nachzittert.“ Die Auseinandersetzung mit dem Seminarthema bedingt also das Fragen nach der Rolle von Kunst nach Auschwitz, nach der „Dignität von Kunst in einer Welt voller Grausamkeiten“ (Ferdinand Zehentreiter), sowie nicht zuletzt nach der Frage, ob Musik ein „Medium der Erinnerung“ (Kerstin Sicking) sein könnte, ob die hier thematisierten Kompositionen mithin als „musikalische Gedenkstätten“ konzipiert sind – oder gerade nicht.

Literatur

Antonina Klokova: Werke in memoriam. Holocaust-Verarbeitung im Instrumentalwerk Mieczysław Weinbergs im Kontext der sowjetischen Musik. Hofheim 2023.

Matthias Kontarsky: Trauma Auschwitz. Zu Verarbeitungen des Nichtverarbeitbaren bei Peter Weiss, Luigi Nono und Paul Dessau. Saarbrücken 2001.

Kerstin Sicking: Holocaust-Kompositionen als Medien der Erinnerung. Die Entwicklung eines musikwissenschaftlichen Gedächtniskonzepts. Frankfurt am Main 2010.

Ludwig Steinbach: Weinbergs Passagierin. Eine Analyse der Auschwitz-Oper. Kirchheim 2019.

Amy Lynn Wlodarski: Musical Witness and Holocaust Representation. Cambridge 2015.

Ferdinand Zehentreiter: Die gesellschaftliche Verantwortung von Kunst nach Auschwitz. Über das Politische der Ästhetik. Weilerswist 2024.

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 6 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin