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„recht Comisch im ganzen“: Fragen und Methoden der Historischen Musikwissenschaft anhand der Da Ponte-Opern von W. A. Mozart - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53441
Semester WiSe 2025/26 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 23.10.2025 bis 12.02.2026  401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schröder, Johannes , M. A.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kurzkommentar

Hinweis: Das Seminar fängt in der 2. Semesterwoche an, die erste Sitzung findet am 23.10.25 statt.

Kommentar

Unter den Opern von Wolfgang Amadeus Mozart beanspruchen jene, die in Kollaboration mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte entstanden, seit jeher eine besondere Stellung. Noch heute gehört die Trias aus Le Nozze di Figaro (1786), Don Giovanni (1787/88) und Così fan tutte (1790) zum Kernrepertoire des Opernbetriebes und erfreut sich in verschiedensten Inszenierungen anhaltender Beliebtheit. Dies lässt sich nicht zuletzt auf die kongeniale Zusammenarbeit Da Pontes und Mozarts zurückführen, die sich aus den erhaltenen Quellen nur mosaikartig rekonstruieren lässt.

Der neuen Wiener Vorliebe für die italienische opera buffa entsprechend, verbinden sich in allen drei Opern die Traditionen des komischen und tragischen Musiktheaters auf bemerkenswerte und jeweils individuelle Weise. Neben solchen gattungstheoretischen und ästhetischen Analyseperspektiven haben sich Musikschrifttum und Musikwissenschaft in den ca. 250 Jahren seit ihrer Entstehung den Werken aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln genähert. Etwa fokussieren Philologie und Institutionengeschichte den Entstehungsprozess inklusive aller währenddessen vorgenommenen Änderungen, aber auch nachträgliche Anpassungen an den jeweiligen Aufführungsort; hermeneutische Ansätze befassen sich mit der Dramaturgie der Stücke, der Personencharakterisierung in Libretto und Musik sowie mit gesellschaftskritischen und politischen Deutungen, wobei Standes- und Geschlechterunterschiebe gleichermaßen in den Blick geraten; die biografische Musikwissenschaft hat – bis hin zur popkulturellen Überzeichnung in Miloš Formans Film Amadeus – gleichermaßen versucht, insbesondere für Don Giovanni manche Eigenschaften des Stücks auch durch Mozarts eigene Lebensumstände im Sinne einer Traumabewältigung zu verstehen. In neuerer Zeit sind insbesondere mit der Bewegung der „historischen“ bzw. „historisch informierten“ Aufführungspraxis neue Perspektiven für die Rezeptions- und Interpretationsforschung entstanden.

Es ist diese traditionsreiche und andauernde Auseinandersetzung mit den Da Ponte-Opern, die sie zu prädestinierten Objekten macht, um an ihnen verschiedene Fragen, Methoden und vergangene wie aktuelle Tendenzen der Historischen Musikwissenschaft exemplarisch zu entfalten und zu diskutieren. Es bietet sich hierbei selbstredend an, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Institut in der Staatsbibliothek Berlin aufbewahrten Skizzen und (Teil-)Autographe zu wenigstens zwei der drei Opern vor Ort einzusehen.

Die Kenntnis von Handlung und Musik der Stücke wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt.

Literatur

Links zu den Digitalisaten der StaBi:

https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?lang=de&PPN=PPN655637907&PHYSID=PHYS_0001&DMDID= (Le Nozze di Figaro, Akt I und II)

https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?lang=de&PPN=PPN785201912&PHYSID=PHYS_0001 (Così fan tutte, Akt II)

 

Notenausgaben:

Wolfgang Amadeus Mozart, Le Nozze di Figaro KV 492, Partitur, hrsg. von Ludwig Finscher, 2 Bde., Kassel u.a. 1973 (Neue Ausgabe sämtlicher Werke II/5/16)

Wolfgang Amadeus Mozart, Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni KV 527, Partitur, hrsg. von Wolfgang Plath, Kassel u.a. 1968 (Neue Ausgabe sämtlicher Werke II/5/17)

Wolfgang Amadeus Mozart, Così fan tutte ossia La scuola degli amanti KV 588, Partitur, hrsg. von Faye Ferguson, Kassel u.a. 1991 (Neue Ausgabe sämtlicher Werke II/5/18)

 

Sekundärliteratur (Auswahl):

Alcalde, Pedro, Strukturierung und Sinn. Die dramatische Funktion der musikalischen Form in Da Pontes und Mozarts „Don Giovanni“, Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 1989, Frankfurt am Main 1992 (Europäische Hochschulschriften Reihe 36, Musikwissenschaft = Musicologie = Musicology 76)

Baker, Felicity und Tessing Schneider, Magnus, Don Giovanni’s Reasons. Thoughts on a masterpiece, Frankfurt a.M. 2021

Bletschacher, Richard, Mozart und da Ponte. Chronik einer Begegnung, Salzburg 2004

Bolt, Rodney, Lorenzo Da Ponte. Mozarts Librettist und sein Aufbruch in die Neue Welt, übersetzt von Martin Pfeiffer, Berlin 2011

Brown, Bruce A., W. A. Mozart: „Così fan tutte“, Cambridge 1995 (Cambridge opera handbooks)

Carter, Tim, W. A. Mozart: „Le nozze di Figaro“, Cambridge 1994 (Cambridge opera handbooks)

Crispin, Darla (Hrsg.), Dramma Giocoso. Four Contemporary Perspectives on the Mozart/Da Ponte Operas, Leuven 2012 (Collected Writings of the Orpheus Institute 10)

Da Ponte, Lorenzo, Memoiren des Mozart-Librettisten, galanten Liebhabers und Abenteurers, hrsg. von Günter Albrecht, Berlin 1970

Dekleva, Gregor B. u. a. (Hrsg.), Lorenzo da Ponte. Opera and Enlightenment in late 18th Century Vienna, Kassel 2005

DuMont, Mary, The Mozart–Da Ponte operas. An annotated Bibliography, Westport u. a. 2024 (Music reference collection 81)

Ford, Charles, Music, Sexuality and the Enlightenment in Mozart’s „Figaro“, „Don Giovanni“ and „Così fan tutte“, London 2016

Goertz, Harald, Mozarts Dichter Lorenzo da Ponte. Genie und Abenteurer, Wien 1985

Höllerer, Elisabeth, Handlungsräume des Weiblichen. Die musikalische Gestaltung der Frauen in Mozarts „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“, Zugl.: Wien, Univ., Diss., 2000, Frankfurt am Main u. a. 2001 (Europäische Hochschulschriften Reihe 36, Musikwissenschaft = Musicologie = Musicology 215)

Lachmayer, Herbert (Hrsg.), Mozart – Experiment Aufklärung im Wien des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Essayband zur Mozart-Ausstellung, anlässlich der Ausstellung Mozart. Experiment Aufklärung im Wien des Ausgehenden 18. Jahrhunderts, Albertina, Wien: 17. März bis 20. September 2006, Ostfildern 2006

Metzger, Heinz-Klaus und Riehn, Rainer (Hrsg.), Mozart. Die Da Ponte-Opern, München 1991 (Musik-Konzepte Sonderband)

Mozart. Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert von Otto Erich Deutsch, Kassel u.a. 1961 (Neue Ausgabe sämtlicher Werke X/Supplement/34)

Natošević, Constanze, „Così fan tutte“. Mozart, die Liebe und die Revolution von 1789, Zugl.: Münster, Univ., Diss., 2001 u.d.T.: Liebesthematik und kontextueller Hintergrund in Mozarts Oper „Così fan tutte“, Kassel 22003

Oberhoff, Bernd, Wolfgang A. Mozart – „Don Giovanni“. Ein psychoanalytischer Opernführer, Gießen 2004

Rushton, Julian, W. A. Mozart: „Don Giovanni“, Cambridge 1994 (Cambridge opera handbooks)

Steptoe, Andrew, The Mozart–Da Ponte operas. The cultural and musical background to „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“, and „Così fan tutte“, Oxford 2001 (Clarendon paperbacks)

Woodfield, Ian, The Vienna „Don Giovanni“, Woodbridge 2010

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