Thema dieses Seminars sind die gegenseitige Wahrnehmung von Protestantismus und Orthodoxie sowie die vielfältigen Kontakte und Auseinandersetzungen zwischen Vertretern dieser beiden Konfessionen im 16. und 17. Jahrhundert. Dabei sollen Luthers Äußerungen über die griechische und russische Kirche ebenso zur Sprache kommen wie Melanchthons Kontakte zu Griechen und Serben, die Beurteilung der Lutheraner und Böhmischen Brüder durch den russischen Zaren Iwan IV. und der theologische Briefwechsel zwischen Tübinger Professoren und Patriarch Jeremias II. von Konstantinopel. Aus dem 17. Jahrhundert werden unter anderem die Beziehungen der Patriarchen Kyrillos Loukaris und Metrophanes Kritopoulos nach England, Genf und Wittenberg sowie deren theologische Wirkung und kirchengeschichtlichen Folgen anhand originalsprachlicher Quellen behandelt werden.
E. Benz, Wittenberg und Byzanz. Zur Begegnung und Auseinandersetzung der Reformation und der östlich-orthodoxen Kirche, Marburg 1949; W. Delius, Der Protestantismus und die russisch-orthodoxe Kirche, Berlin 1950; G. Hering, Ökumenisches Patriarchat und europäische Politik 1620–1638, Wiesbaden 1968; D. Wendebourg, Reformation und Orthodoxie. Der ökumenische Briefwechsel zwischen der Leitung der Württembergischen Kirche und Patriarch Jeremias II. von Konstantinopel in den Jahren 1573–1581, Göttingen 1986; D. Colin, Pioneer for unity: Metrophanes Kritopoulos (1589–1639) and relations between the Orthodox, Roman Catholic and Reformed churches, London 1987; G. Podskalsky, Griechische Theologie in der Zeit der Türkenherrschaft (1453–1821), München 1988.
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