Der in der Mitte von Gesellschaft aktuell erstarkende Faschismus soll in diesem Seminar unter den sich verschränkenden Schlagworten „digital, global, emotional“ diskutiert werden. Anhand von TikTok, Shooter-Games, Incel-Bewegungen aber auch Cyberlibertarianism, Crypto und Conspiracism wird Faschismus als digital-medial bedingt deutlich. Dabei auffällig ist, dass sich der Antiglobalismus global formiert, auch hinsichtlich der sich international vernetzenden rechten Alternativmedien, an die zunehmend stark auch die traditionellen Medien Anschluss suchen (vgl. Die Welt 28.12.2024). Die sich verschiebenden medialen Öffentlichkeiten, Umlagerungen medialer Aufmerksamkeiten und damit mitunter einhergehenden Ästhetiken des Unsinns (Drosch) und der Empörung erzeugen spezifische Energien der Unruhe (Rosenberg 2018), des Chaos und der Zerstörungslust (Strick 2024), die als affektpolitische Dimensionen medialer Faschisierung verstanden werden können.
Vor dem Hintergrund des in diesem Seminar zu diskutierenden Gefüges medialer, affektiver und globaler Programme des gegenwärtigen Faschismus steht die Frage nach seiner Theoretisierung im Raum. Wenn es stimmt und die Rückschläge im Kampf gegen den Faschismus ihre Ursache in den Theorien hatten (Morten 2024), dann braucht es welche neuen Ansätze antifaschistischer (Medien-)Wissenschaften?
Es ist ein Ausstellungsbesuch geplant sowie optional die Teilnahme an „Global Fascisms“ im HKW Berlin (Termin wird noch bekannt gegeben).
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: