Haben wir moralische Pflichten gegenüber zukünftigen Personen? Und wenn ja, worin bestehen diese, und wie sind sie zu begründen? Während die meisten der ethischen Fragen, mit denen wir uns alltäglich beschäftigen, sich auf unser Verhältnis zu unseren Zeitgenoss:innen beziehen, scheinen wir in bestimmten Fällen auch denjenigen Berücksichtigung zukommen zu lassen, die noch gar nicht existieren. So ist etwa zu erwarten, dass sich für viele potentielle Eltern die Entscheidung, ob und unter welchen Bedingungen sie ein Kind bekommen sollten, nicht nur an ihren eigenen, sondern vor allen Dingen auch an den moralischen Ansprüchen ihres zukünftigen Kindes orientiert. Und auch für die Frage, wie wir mit der Welt umgehen dürfen, in der wir bereits leben, scheint neben dem Wohl unserer gegenwärtigen Mitmenschen ebenfalls relevant, wie sich unsere Lebensführung und unser Wirtschaften auf kommende Generationen auswirkt. Nicht immer ist dabei jedoch ganz klar, was für Überlegungen die Grundlage der entsprechenden ethischen Berücksichtigung liefern. Besonders kompliziert scheinen hier etwa Fälle, in denen unser Handeln nicht nur das Leben zukünftiger Personen beeinflusst, sondern auch, wer diese Personen sind und wie viele es von ihnen gibt. Im Seminar wird es darum gehen, einen näheren Überblick über die zugehörigen Herausforderungen zu gewinnen und verschiedene Strategien zu diskutieren, wie sich aus Sicht unterschiedlicher moraltheoretischer Ansätze auf sie reagieren lassen könnte.
Bitte beachten Sie, dass die relevante Literatur fast ausschließlich auf Englisch vorliegt. Die Teilnahme am Seminar setzt daher die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte voraus.
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