Das Proseminar muss krankheitsbedingt als Blockseminar in der ersten Woche der vorlesungsfreien Zeit stattfinden (21.7. bis 24.7, jeweils 10 bis 16 Uhr). Die Vorbesprechung für das Proseminar findet am Mittwoch, den 23.4., um 10:15 Uhr über Zoom statt. Ein Zoom-Link findet sich im Moodle-Kurs, der aktuell noch frei zugänglich ist.
Wann ist jemand im moralischen Sinn schuldig? Eine prominente Antwort auf diese Frage lautet, dass jemand, der willentlich gegen moralische Normen verstößt, schuldig ist. Dieser Person können wir aufgrund ihrer frei gewählten Handlungen berechtigterweise Vorwürfe machen. Aber ist diese Auffassung plausibel? Irrt sich etwa der LKW-Fahrer, der ein Kind überfährt, das unerwartet vor ihm auf der Straße auftaucht, wenn er sich schuldig fühlt? Und was ist mit Vorkommnissen aus der Vergangenheit oder Phänomenen, die nicht direkt auf die Handlungen von Einzelnen zurückzuführen sind? Tragen heute in Deutschland lebende Menschen zum Beispiel Schuld für die Verbrechen des Nationalsozialismus? Und gibt es etwas wie „weiße“ Schuld angesichts der eklatanten Ungleichheiten zwischen weißen und nicht-weißen Menschen in unseren Gesellschaften? Oder ist es in solchen Zusammenhängen hilfreicher, statt von Schuld von einer geteilten politischen Verantwortung auszugehen?
Im Proseminar werden wir diese Fragen anhand von klassischen Texten aus der Debatte diskutieren. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft zu konstruktiver und aktiver Mitarbeit.
Bei Fragen zum Seminar schreiben Sie gerne an: jp.sozialphilosophie@hu-berlin.de
Das Proseminar wird gemeinsam von Prof. Dr. Kristina Lepold und Emil Eschenbach unterrichtet.
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