Inschriften sind eine unmittelbare Quelle für zahlreiche Aspekte des antiken Lebens – von Religion und Politik bis hin zu Kunst und Literatur. Innerhalb des reichen griechischen epigraphischen Korpus nehmen Versinschriften eine besondere Stellung ein: Sie bieten poetische Texte, die nicht durch die handschriftliche Überlieferung gefiltert wurden, und ermöglichen so einzigartige Einblicke in die Art und Weise, wie Poesie die griechische Gesellschaft und Landschaft auf verschiedenen Ebenen durchdrang – von der archaischen Zeit bis zur Spätantike.
Der Kurs bietet eine Einführung in die griechische Epigraphik mit einem besonderen Fokus auf Versinschriften. In der ersten Hälfte werden die wichtigsten Methoden und Werkzeuge für die Arbeit mit antiken griechischen Inschriften vermittelt. In der zweiten Hälfte wird eine Auswahl von Versinschriften analysiert, die besonders relevant sind, zum Beispiel für das Studium der griechischen Sprache und Dialekte, der Religion sowie der politischen, militärischen und sozialen Geschichte. Gegebenenfalls wird auch der Beziehung zwischen den Texten und ihrem archäologischen Kontext besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Am Ende der Lehrveranstaltung verfügen die Studierenden über das notwendige Grundwissen, um griechische Inschriften lesen und interpretieren zu können. Sie können Inschriften, insbesondere Versinschriften, typologisch und chronologisch einordnen. Darüber hinaus verfügen sie über Grundkenntnisse zur Erstellung einer epigraphischen Edition.
Der Kurs kombiniert Theorie und praktische Übungen. Einige Sitzungen, die gemeinsam vereinbart werden, finden in den Räumlichkeiten der Inscriptiones Graecae an der BBAW (Unter den Linden 8) statt, wo die Studierenden die Möglichkeit haben, die Abklatsche der Inschriften direkt zu studieren. Griechischkenntnisse sind erforderlich.
Die Veranstaltung wurde 4 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: