Rilkes „Malte Laurids Brigge“ (1910) gehört zu den paradigmatischen Werken der literarischen Moderne in Deutschland. Der in Paris entstandene Roman exploriert in den Aufzeichnungen der fiktiven Hauptfigur Fragen wie die Funktionsweise von Bewusstsein und Erinnerung, die Wahrnehmung von Wirklichkeit, nicht zuletzt der modernen Großstadt Paris, die Rolle von Literatur und Dichtung oder den Stellenwert von Individualität (dichterischer Individualität genauso wie der Möglichkeit eines individuellen Todes) in der Moderne. Rilkes Roman stellt in seiner scheinbar lockeren, handlungsarmen oder sogar handlungslosen Komposition besondere Herausforderungen an die Deutung. Voraussetzung für die Teilnahme ist es, den Text bei Seminarbeginn bereits gelesen zu haben.Das SE widmet sich dem Roman einer konzentrierten Lektüre, bei der auch Vorarbeiten und einschlägige Kontexte herangezogen werden sollen.Die Arbeitsleistung für das SE besteht voraussichtlich in der Übernahme einer Textpatenschaft bzw. eines Stundenprotokolls.
Wir arbeiten mit der kommentierten Reclam-Ausgabe, hrsg. von Manfred Engel (Stuttgart 1997, ISBN 978-3-15-009626-0). Diese Ausgabe muss von den Teilnehmern des Seminars selbst beschafft werden.
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