Das Museum als die „charakteristischste Institution der Moderne“ (Boris Groys) steht im Zentrum zahlreicher ästhetischer, literarischer und museologischer Debatten seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, das heißt seit der ‚Erfindung’ des europäischen National- und Kunstmuseums (mit dem Louvre als Prototyp). Im Seminar werden zunächst die Geschichte der Institution sowie unterschiedliche Museumstypen (Kunstmuseum, Literaturmuseum, historisches Museum, ethnologisches Museum, Weltausstellung) thematisiert. Im Zentrum steht dann die Analyse ausgewählter Texte aus der unendlichen Bibliothek der Museums-Literatur: literarische Texte, in denen Kunstwerke und Museumsstücke sowie deren Rezeption im musealen Raum beschrieben werden (dabei spielen Ästhetik und materielle Kultur eine wichtige Rolle), sowie Szenen, in denen das Museum zum Schauplatz für Obsessionen und zum Gedächtnisort wird. Dazu zählen – neben Gedichten und Prosastücken, aber auch Videos und Filmszenen – zwei einschlägige Romane: Thomas Bernhards Roman „Alte Meister“ (1985) sowie Bruce Chatwin: „Utz“ (1988). Darüber hinaus ist der Besuch von Berliner Museen geplant.Arbeitsleistung: neben regelmäßiger Teilnahme und intensiver Lektürearbeit sind – im Rahmen einer Arbeitsgruppe – Inputs für eine Sitzung vorzubereiten.
Die beiden Romane (Thomas Bernhard: „Alte Meister“ sowie Bruce Chatwin: „Utz“) sollten vor Beginn des Seminars gelesen sein. Zur weiteren Vorbereitung: Hans Belting: „Das Museum. Ein Ort der Reflexion, nicht der Sensation“, in: „Merkur“ 640 (2002), S. 649-662.
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