In den letzten Jahren sind vermehrt die Werke österreichischer Autorinnen der Zwischenkriegszeit (1918–1938) in den Blick der literaturwissenschaftlichen Aufmerksamkeit geraten. Dies basiert auf der Erkenntnis, dass sich diese Literatur mit Blick auf ihre spezifische kultur- und sozialhistorische Einbettung nicht einfach unter den für den deutschen Raum üblichen Sammelbegriff der ,Weimarer Republik‘ summieren lässt. Anhand von Erzählungen, Gerichtsreportagen, Dramen, Romanen und Gedichten von Autorinnen wie u.a. Vicki Baum, Veza Canetti, Anna Gmeyner, Mela Hartwig, Marta Karlweis und Maria Lazar, stellen wir uns in dem SE folgende Fragen: Wie verhalten sich diese Texte innerhalb der größeren Gemengelage zeitgenössisch relevanter medialer Konfigurationen wie Kino, Radio und Presse? Welche Rolle spielen Geschlechterbilder sowie deren Infragestellung und Überschreitung in diesen Texten und was hat es mit dem im Kontext der Literatur der Neuen Sachlichkeit diskutierten Phänomen der ,Neuen Frau‘ auf sich? Wie kommen Klasse und Arbeitswelten zur Darstellung? Welche neuen Zugriffe erlauben die Erkenntnisse der disability studies auf die Körperdarstellungen in diesen Texten? Seminarleistung: Vorstellung eines Kommentars zu einer Sitzung oder Verfassen von zwei Forenbeiträgen.
„Mein Leben sieht genau so aus wie ich“: Österreichische Autorinnen der Zwischenkriegszeit. Ein Lesebuch, Salzburg 2021.
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