Praktiken des Vergleichens und Bewertens sind fester Bestandteil der gegenwartsliteraturbetrieblichen Praxis: Literaturpreise, Bestsellerlisten und Rankings bewerten, ordnen und prämieren literarische Texte und ihre Autoren. Ziel ist es, ‚gute‘ – oder sogar ‚die beste‘ – Literatur auszuzeichnen. Dabei kommen unterschiedliche Kriterien und Wertmaßstäbe zum Tragen, die nicht nur von ästhetischen, sondern auch von sozialen, politischen und ökonomischen Gründen motiviert sind. Wie wer was bewertet, gibt Aufschluss über gegenwärtige Vorstellungen von ‚guter‘ Literatur und den von ihr zu erfüllenden Funktionen. Diesen Bewertungs- und Valorisierungsprozessen soll im SE nachgegangen werden. Dafür werden unterschiedliche Valorisierungspraktiken, ihre Institutionen und medialen Inszenierungen fokussiert. Gegenstände werden u.a. der Deutsche Buchpreis, der Bachmann-Preis und der Booker Prize sowie die Spiegel-Bestsellerliste und Rankings auf Booktok oder Goodreads sein. Im Fokus des SE werden sowohl die Praktiken und Institutionen der Bewertung als auch die von ihnen (bewerteten) literarischen Texte stehen. Als Arbeitsleistung wird die Anfertigung und Vorstellung eines Hintergrundpapiers für eine Sitzung erwartet.
Zur Vorbereitung empfohlen: Dennis Borghardt, Sarah Maaß, Alexandra Pontzen (Hg.): Literaturpreise. Geschichte, Theorie und Praxis, 2020.
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden: