„Was ist Gegenwartsliteratur?“ – dieser Frage soll im SE in theoretischer und praxisorientierter Hinsicht nachgegangen werden. Was die Literatur der Gegenwart zu Gegenwartsliteratur macht und ob sich so etwas wie eine spezifische ‚Gegenwartsästhetik‘ ausmachen lässt, wird Gegenstand der Auseinandersetzung sein. Neben der Lektüre gegenwartsliterarischer Texte (Prosa und Lyrik) werden wir uns im Seminar mit Theoriediskursen um die Begriffe Gegenwart und Gegenwartsästhetik, verschiedenen Positionen der Gegenwartsliteraturforschung und Praktiken des gegenwärtigen (und Gegenwart konstituierenden) Literaturbetriebs beschäftigen. Die literarischen Texte reichen von Texten eines „gehobenen“ Buchmarkts bis hin zu Genreliteratur. Ein Schwerpunkt im Bereich des Themenkomplexes Literaturbetrieb wird auf Praktiken des Bewertens liegen. Im Zuge dessen werden wir uns mit Formen neuerer Literaturkritik (Booktok, Instagram) und unterschiedlichen Wertungspraktiken (z.B. in Form von Buchpreisen, Bestsellerlisten, Rankings) auseinandersetzen. Im Zentrum stehen literarische Texte u.a. von Heike Geißler, Stefanie Sargnagel, Barbi Marković, Anke Stelling, Marius Goldhorn, Juan S. Guse sowie theoretische Texte u.a. von Hans Ulrich Gumbrecht, Steffen Martus, Heinz Drügh, Moritz Baßler, Eckhard Schumacher, Heribert Tommek, Carolin Amlinger, Alexandra Pontzen.Als Arbeitsleistung wird die Anfertigung und Vorstellung eines Hintergrundpapiers für eine Sitzung erwartet.
Zur Vorbereitung empfohlen: Andrea Albrecht u.a.: Editorial: „Nachtaster eines Tastenden“? Zur Geschichte der germanistischen Gegenwartsliteraturwissenschaft. In: IASL 41 (2016), S. 412-430
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