Der Schornsteinfeger gilt als Glücksbringer – doch die Figur trägt eine komplexe Geschichte: Zwischen Kindheit und Arbeit, Reinheit und Schmutz. Das SE widmet sich dem Schornsteinfeger als literarischer, visueller und kulturgeschichtlicher Figur im Kontext von Kinder- und Jugendliteratur und -medien vom 19. Jahrhundert bis heute. Anhand literarischer Texte, Bilderbücher, Illustrationen und Filme werden zentrale Themen wie Kinderarbeit, Klassenverhältnisse, Körper- und Materialästhetik, Rassismus, Kindheitskonzeptionen sowie bio- und nekropolitische Aspekte diskutiert. Neben Erzähltexten (u. a. H.C. Andersen, Lisa Tetzner/Kurt Held und Else Ury) fließen auch medienästhetische Perspektiven ein. So werden wir uns mit dem Silhouettenfilm und Spielkarten befassen.Das SE ist diskussionsbasiert und setzt auf eigenständige Recherche, Gruppenarbeiten und Inputreferate. Es bietet zugleich eine Einführung in methodische Fragen der Bild- und Textanalyse sowie kinderliteraturwissenschaftlicher Forschung.Arbeitsleistung: Die Arbeitsleistung besteht aus kurzen, theoriebasierten Inputreferaten, die von einer visuellen Präsentation und einem Thesenpapier mit Literaturverzeichnis begleitet werden. Die Arbeitsleistungen müssen mind. zwei Wochen vor dem Sitzungstermin in einer Sprechstunde mit Julia Benner besprochen werden.Lektüre: Hans Christian Andersen: „Die Hirtin und der Schornsteinfeger“, Christoph von Schmid: „Der kleine Kaminfeger“, Lisa Tetzner: „Die schwarzen Brüder“ (Selbstbeschaffung), Else Ury: „Der kleine Schornsteinfeger“, Nikolaus Heidelbach: „Schornsteiger“, Lektürevorschläge sind willkommen.
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden: