Die Diskussion um die postmigrantische Gesellschaft hat längst auch die Literaturdidaktik erfasst. Zur Debatte steht nicht nur eine andere Praxis der Textauswahl und in der Folge auch eine Reform des materiellen Literaturkanons im Deutschunterricht, sondern auch eine Revision des bestehenden Deutungskanons sowie bestehender Lektürepraktiken: So können etablierte Klassiker auf der Grundlange einer postmigrantisch informierten Literaturdidaktik neu befragt und gelesen werden. Aber wie sieht eine „postmigrantische Lektüre“ im Deutschunterricht überhaupt aus? Welches subjektive Engagement, welche kognitiven Operationen und welche spezifischen Deutungspraktiken müssen hierfür erworben und vorausgesetzt werden? Das Seminar diskutiert diese Fragen anhand von exemplarischen Lektüren und theoretischen Konzepten. Im Laufe des Semesters werden auf dieser Grundlage Lernaufgaben konzipiert, die an der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum erprobt werden.Studienleistung: Die Studienleistung besteht in der Erarbeitung eines literaturdidaktischen Lernbausteins für Schüler*innen der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum. Der Lernbaustein wird von Schüler*innen erprobt und anschließend im Seminar überarbeitet.
Hodaie, N. (2022): Der postmigrantische Literaturunterricht. In R. Behrendt & S. Post (Hrsg.): Heimat in der postmigrantischen Gesellschaft. Literaturdidaktische Perspektiven (S. 133-148). Peter Lang.
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