AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Performanz und Performativität in Messkompositionen vor 1600 - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer Ü53447
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
ÜWP: Zentrale Frist    01.02.2025 - 01.05.2025   
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 12.04.2025 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 1.5.2025 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     2
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schröder, Johannes , M. A.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musik, Sound, Perfomance Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Die mehrstimmigen Messkompositionen der frühen Neuzeit wurden lange auf ihre Zusammengehörigkeit als „Zyklus“ beschränkt; so konstatierte Peter Wagner 1913 in seiner Geschichte der Messe: „Missa als musikalischer Kunstausdruck ist die Summe der Stücke des Ordinarium Missae und wenn man von einer musikalischen Messe spricht, so meint man eine mehrstimmige Komposition über die liturgischen Texte des Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei.“ In der neueren Forschung ist dieser auf die Zyklizität der Kompositionen verengte Blick vielfach kritisiert und erweitert worden. Insbesondere die Theorien aus den Bereichen der Ritualforschung und der musikalischen Performanz erlauben hier einen über die satztechnischen Aspekte hinausgehenden, hermeneutisch orientierten Zugriff auf das Repertoire.

Nach einer Verständigung über die Grundbegriffe des Messordinariums und die Möglichkeiten einer Vertonung soll im Seminar zunächst durch gemeinsame Lektüre einschlägiger Literatur ein Überblick über das Repertoire, seine historische Verortung und verschiedene Interpretationsansätze gewonnen werden. Auf dieser Basis können die Studierenden anhand selbstgewählter Beispiele verschiedene performative Aspekte mehrstimmiger Messkompositionen erforschen und in der Gruppe zur Diskussion stellen.

 

Literatur

Zur Einführung:

Christiane Wiesenfeldt, Art. „Messe, Mehrstimmige Messvertonungen bis 1600“ in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, New York, Kassel, Stuttgart 2016ff., veröffentlicht September 2021, https://www.mgg-online.com/mgg/stable/400579



Weiterführende Literatur:

Andrea Ammendola, Polyphone Herrschermessen (1500–1650). Kontext und Symbolizität, Göttingen 2012 (Abhandlungen zur Musikgeschichte 26)

Anna M. Busse Berger und Jesse Rodin (Hrsg.), The Cambridge History of Fifteenth-Century Music, Cambridge 2015

Stanley Boorman (Hrsg.), Studies in the performance of late mediaeval music, Cambridge 1983

Susan Boynton und Diane Reilly (Hrsg.), Resounding images. Medieval intersections of art music, and sound, Turnhout 2015 (Studies in the visual cultures of the middle ages 9)

Benjamin D. Brand und David J. Rothenberg (Hrsg.), Music and Culture in the Middle Ages and beyond. Liturgy, Sources, Symbolism, Cambridge 2016

Christiane Brosius u. a. (Hrsg.), Ritual und Ritualdynamik. Schlüsselbegriffe, Theorien, Diskussionen, Göttingen 2013

Mark Everist und Thomas F. Kelly (Hrsg.), The Cambridge History of Medieval Music, 2 Bde., Cambridge 2018

Daniele V. Filippi und Agnese Pavanello (Hrsg.), Motet Cycles between Devotion and Liturgy, Basel 2019 (Schola Cantorum Basiliensis. Scripta 7)

Erika Fischer-Lichte (Hrsg.), Performativität und Ereignis, Tübingen 2003 (Theatralität 4)

Erika Fischer-Lichte u.a. (Hrsg.), Ritualität und Grenze, Tübingen u.a. 2003 (Theatralität 5)

Arnold Geering, Die Organa und mehrstimmigen Conductus in den Handschriften des deutschen Sprachgebietes vom 13. bis 16. Jahrhundert, Bern 1952 (Publikationen der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft Serie 2/1)

Sharon Gerstel (Hrsg.), Threshold of the Sacred. Architectural, Art Historical, Liturgical, and Theological Perspectives on Religious Screens, Washingston D.C. 2006

Theodor Göllner, Formen früher Mehrstimmigkeit in deutschen Handschriften des späten Mittelalters, Tutzing 1961 (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 6)

Max Haas, Musikalisches Denken im Mittelalter. Eine Einführung, Bern u. a. 2005

John Harper, The Forms and Orders of Western Liturgy from the Tenth to the Eighteenth Century. A Historical Introduction and Guide for Students and Musicians, Oxford 1991

Deborah Howard und Laura Moretti, Sound and Space in Renaissance Venice. Architecture, Music, Acoustics, New Haven 2009

Oliver Huck und Andreas Janke (Hrsg.), Liturgical books and music manuscripts with polyphonic settings of the mass in medieval Europe, Hildesheim u. a. 2020 (Musica mensurabilis 9)

Andrew Hughes, Medieval Manuscripts for Mass and Office. A Guide to their Organization and Terminology, Toronto 1995

Eric Jas, Piety and Polyphony in Sixteenth-Century Holland. The choirbooks of St Peter’s Church, Leiden, Woodbridge, UK u. a. 2018 (Studies in medieval and Renaissance music 18)

Josef A.Jungmann, Missarum solemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, 2 Bde.

Thomas F. Kelly (Hrsg.), Plainsong in the Age of Polyphony, Cambridge 2009 (Cambridge studies in performance practice)

Andrew Kirkman, The cultural life of the early polyphonic mass. Medieval context to modern revival, Cambridge 2010

Margaretha Landwehr-Melnicki, Das einstimmige Kyrie des lateinischen Mittelalters, unveränderter Nachdruck, Regensburg 1968 (Forschungsbeiträge zur Musikwissenschaft 1)

Max Lütolf, Die mehrstimmigen Ordinarium Missae-Sätze vom ausgehenden 11. bis zur Wende des 13. zum 14. Jahrhundert, 2 Bde., Bern 1970

Matteo Nanni, Die Leiblichkeit der Musik. Studien zur musikalischen Wissenskultur in Padua und zur frühen Trecento-Ballata (1250–1360), Hildesheim u. a. 2018 (Musica mensurabilis Band 8)

Klaus Pietschmann (Hrsg.), Musikalische Performanz und päpstliche Repräsentation in der Renaissance, Kassel u. a. 2014 (Jahrbuch für Renaissancemusik 11)

Martin Schildbach, Das einstimmige Agnus Dei und seine handschriftliche Überlieferung vom 10. bis zum 16. Jahrhundert, Diss., Nürnberg 1967

Edward Schillebeeckx, The Eucharist, London 2005

Thomas Schmidt-Beste und Christian T. Leitmeir (Hrsg.), The Production and Reading of Music Sources. Mise-en-page in Manuscripts and Printed Books containing Polyphonic Music, 1480–1530, Turnhout 2018

Reinhard Strohm, Music in Late Medieval Bruges, überarbeitete Auflage, Oxford 1999

Marica S. Tacconi, Cathedral and Civic Ritual in Late Medieval and Renaissance Florence. The Service Books of Santa Maria del Fiore, Cambridge u. a. 2005 (Cambridge studies in palaeography and codicology 12)

Peter J. Thannabaur, Das einstimmige Sanctus der römischen Messe in der handschriftlichen Überlieferung des 11. bis 16. Jahrhunderts, Diss. Erlangen, München 1962 (Erlanger Arbeiten zur Musikwissenschaft 1)

Peter Wagner, Geschichte der Messe. I. Teil: Bis 1600, Leipzig 1913 (Kleine Handbücher der Musikgeschichte nach Gattungen XI/1)

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin