Bitte beachten: Die Veranstaltung findet im Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) KURSSAAL statt.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind in Deutschland Museen zunehmend in den Fokus postkolonialer Kritik gerückt. Nicht zuletzt aufgrund der Debatten um die Planung zum Humboldt-Forum in Berlin richtete sich die Kritik lange besonders auf sogenannte ethnologische Museen. Dabei finden sich auch in vielen anderen Museums- und Sammlungstypen, z. B. Kunst-, Naturkunde- und Stadtmuseen, ausgeprägte Verstrickungen mit der deutschen Kolonialgeschichte und europäischem Kolonialismus. Auch sie sind von kolonialen Denk- und Repräsentationsmustern sowie kolonialen Wissenssystemen geprägt und profitierten beim Aufbau ihrer Bestände von kolonialen Strukturen. Das Seminar befasst sich mit theoretischen Ansätzen und praktischen Strategien, die dieses materielle und immaterielle koloniale Erbe adressieren und auf eine nachhaltige Veränderung von Museen und Sammlungen und ihrer Strukturen drängen. Ob und wie diese zu einer ‚Dekolonialisierung‘ von Museen und Sammlungen führen können, wollen wir im Rahmen des Seminars diskutieren.
Durch die Lektüre und Diskussion zentraler Texte, den Austausch mit Expert:innen und die Beschäftigung mit Anwendungsbeispielen in aktuellen Projekten werden wir u.a. folgenden Fragen nachgehen: Was meint der Begriff Dekolonialisierung in Bezug auf Museen? Welche Aspekte der Museums- und Sammlungsarbeit müsste ein Dekolonialisierungsprozess adressieren? Und ist die Dekolonialisierung von Museen und Sammlungen in unserer heutigen postkolonialen Welt überhaupt möglich?
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