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Musik und Traum – Träume im Musiktheater - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer Ü53442b
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
ÜWP: Zentrale Frist    01.02.2025 - 01.05.2025   
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 12.04.2025 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 1.5.2025 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 16:00 bis 18:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     5
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Master of Arts  Musik, Sound, Perfomance Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )     -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Träume sind Schäume, so heißt es – aber sie sind in der Geschichte der Musik und des Musiktheaters immer wieder auch Töne. Vom Szenentypus des „sommeil“ in der französischen „tragédie lyrique“ des 17. Jahrhunderts über die zentrale dramaturgische und ästhetische Rolle des Traumes bei Richard Wagner bis zu Werken Luciano Berios, Adriana Hölszkys und Olga Neuwirths – um nur wenige Beispiele zu nennen – spannt sich ein roter Faden, anhand dessen die Geschichte von spezifischen Traumszenen auf der Opernbühne erzählt werden kann. Aber nicht nur dort ist das Phänomen des Traumes immer wieder auf verschiedene Weise produktiv gemacht worden. Die Möglichkeit eines „traumlogischen“ Komponierens fand vor allem in solchen Fällen Anwendung, wo es darum ging, ästhetische Experimente bis zur offenen Realisierung eines Nicht-mehr-Schönen zu legitimieren, zum Beispiel in Hector Berlioz’ „Symphonie fantastique“ (1830) mit dem „Traum einer Walpurgisnacht“ („Songe d’une Nuit de Sabbat“), aber auch noch im ersten Satz der 1902 uraufgeführten Dritten Symphonie Gustav Mahlers, für die der Komponist den Titel „Ein Sommermorgentraum“ in Erwägung zog. In der (Wiener) Moderne, unter den Vorzeichen der Theorie Sigmund Freuds, avancierte der Traum zum zentralen Paradigma, etwa in Opern Erich Wolfgang Korngolds, Alexander von Zemlinskys und Franz Schrekers, aber auch in Arnold Schönbergs „Erwartung“ (1909), bis hin zu Theodor W. Adornos Diktum, die „ersten atonalen Werke“ seien generell „Protokolle im Sinn von psychoanalytischen Traumprotokollen“. Fortgeschrieben und gleichzeitig anders gewendet wurde damit ein Axiom der Romantik, das den Traum wesentlich als Ort der musikalischen Inspiration bestimmt hatte: Dass Kompositionen von ihren Schöpfern „wie im Traum empfangen“ werden, ist als Gedanke bei E. T. A. Hoffmann ebenso präsent wie noch, nunmehr mit kulturkonservativer Stoßrichtung gegen die angebliche „Impotenz“ der Avantgarde, bei Hans Pfitzner, dessen Disput mit Alban Berg über das Wesen des musikalischen Schaffens sich nicht zufällig gerade an der „Träumerei“ aus Robert Schumanns „Kinderszenen“ entzündete.

Die Vorlesung möchte diesen und anderen Fallbeispielen im Sinne einer (freilich nur fragmentarischen) Kulturgeschichte des Traumes in der Musik bzw. auf der Opernbühne genauer nachgehen.

Literatur

Zur allgemeinen Einführung:

 

Peter Csobádi u. a. (Hrsg.), Traum und Wirklichkeit in Theater und Musiktheater. Vorträge und Gespräche des Salzburger Symposions 2004, Anif/Salzburg 2006 (Wort und Musik 62)

Jürg Stenzl, Traum und Musik, in: Musik und Traum, hrsg. von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn, München 1991 (Musik-Konzepte 74), S. 8–102

Arne Stollberg, Musik und Musikwissenschaft, in: Traum und Schlaf. Ein interdisziplinäres Handbuch, hrsg. von Alfred Krovoza und Christine Walde, Stuttgart 2018, S. 153–161

 

Prüfung

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

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