fällt aus am 3. Juni (Dies Academicus)
Kritik und Dissens kamen in Rußland erst im 19. Jahrhundert auf, im Zuge der Großen Reformen Alexanders II., die dem Zarenreich ein aufgeklärtes Gesicht zu geben versuchten und dann erst wieder in der Ära des „Tauwetters“ unter Nikita Chruschtschow. Offenbar ist die Öffnung von Diskursräume die Voraussetzung dafür, daß Kritik zur Sprache kommen kann. In Rußland und in der Sowjetunion aber produzierte der Dissens eine Welt der Ausschließlichkeit, die kaum weniger total war als die Herrschaft, den er herausforderte. Das Seminar befaßt sich mit Dissidenten und Oppositionellen und ihren Ideen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Andrzej Walicki, A History of Russian Thought from the Enlightenment to Marxism, Stanford/Cal. 1979;
Franco Venturi, Roots of Revolution. A History of the Populist and Socialist Movements in 19th Century Russia, London 1960;
Vladislav Zubok, Zhivago’s Children. The Last Russian Intelligentsia, Cambridge/Mass. 2009;
Benjamin Nathans, To the Success of our Hopeless Case: The Many Lives of the Soviet Dissident Movement, Princeton/N.J. 2024.
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
Die Veranstaltung wurde 13 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: