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Filmmusik - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer Ü53443
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
ÜWP: Zentrale Frist    01.02.2025 - 01.05.2025    aktuell
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 12.04.2025 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 1.5.2025 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 12:00 bis 14:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     2
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Seit es Filme gibt, gibt es Filmmusik – zunächst einfach nur, um das Rattern der Projektoren im Kinosaal zu übertönen und den Zuschauern die Angst vor der ungewohnten Suggestivkraft bewegter Bilder zu nehmen. In diesem Sinne war Filmmusik anfangs nicht mehr als eine akustische Zutat, die aus beliebig ausgewählten Vorlagen zusammengestellt werden konnte. Doch in dem Maße, wie das neue Medium selbst seine künstlerischen Möglichkeiten erweiterte, stand bald auch das Profil einer speziellen – und nicht bloß willkürlichen – Klanguntermalung zur Debatte: Großangelegte Versuche wie das „Allgemeine Handbuch der Filmmusik“ von Giuseppe Becce und Hans Erdmann (1927) oder Giuseppe Becces „Kinothek“ (ab 1919) gingen zumindest in die Richtung, das Repertoire an Musikstücken für Kinopianisten und ‑orchester nach bestimmten dramaturgischen Kriterien zu systematisieren; schließlich wurden den Filmen sogenannte „cue sheets“ beigegeben, die genaue Angaben darüber enthielten, an welcher Stelle welche Musik zu erklingen hatte.

Parallel dazu entstanden aber auch schon, zunächst noch vereinzelt und nur bei ausgewählten Prestigeobjekten, die ersten originalen Filmmusiken (etwa von Camille Saint-Saëns für „L’Assassinat du Duc de Guise“, 1908) – neben der weit verbreiteten, noch in B-Movies der 1950er Jahre anzutreffenden Praxis, neu komponierte und präexistente Stücke einfach miteinander zu mischen. Zur Hochblüte des deutschen Stummfilms (man denke zum Beispiel an Fritz Langs „Metropolis“, 1927, mit Musik von Gottfried Huppertz) wurden dann symphonische, leitmotivisch durchgestaltete Partituren komponiert, die einen Vergleich mit der Oper nicht zu scheuen brauchten. Und diese Entwicklung setzte sich unter den Vorzeichen des Tonfilms ab etwa 1930 in Hollywood fort, als europäische Emigranten wie Max Steiner (eigtl. Maximilian Raoul Steiner), Franz Waxman (eigtl. Franz Wachsmann) oder Erich Wolfgang Korngold jenen unverwechselbaren „Sound“ schufen, der bis heute für das Mainstream-Kino prägend geblieben ist.

In dem bewusst als Überblick konzipierten Seminar soll es um die Geschichte und Theorie der Filmmusik anhand ausgewählter Beispiele gehen, wobei das Verhältnis von visuellen und akustischen Bestandteilen stets unter dem Gesichtspunkt ihrer gegenseitigen semantischen Vernetzung und medialen Interaktion zu betrachten ist. Der Praxis der Stummfilm-Begleitung werden ebenso exemplarische Sitzungen gelten wie dem „klassischen“ symphonischen Hollywood-Score von etwa 1933 bis heute. Aber auch „avantgardistische“ Spielarten des Genres finden Berücksichtigung, etwa die Soundtracks von Bernard Herrmann zu diversen Hitchcock-Thrillern (u. a. „Psycho“, „Vertigo“, „North by Northwest“). Individuelle Vorschläge seitens der Teilnehmer*innen des Seminars zur genauen Programmgestaltung sind durchaus willkommen.

Literatur

Die nachfolgenden Titel dienen zur ersten Orientierung und allgemeinen Einführung. Eine ausführliche Literaturliste wird am Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

 

James Buhler, Theories of the Soundtrack, New York 2019

James Buhler und David Neumeyer, Hearing the Movies. Music and Sound in Film History, New York und Oxford 22016

Claudia Bullerjahn, Grundlagen der Wirkung von Filmmusik, Augsburg 52022 (Forum Musikpädagogik 43)

Mervyn Cooke, A History of Film Music, Cambridge u. a. 2008

Mark Evans, Soundtrack: The Music of the Movies, New York 1975

Rainer Fabich, Musik für den Stummfilm. Analysierende Beschreibung originaler Filmkompositionen, Frankfurt am Main u. a. 1993 (Europäische Hochschulschriften 36/94)

Oliver Huck, Das musikalische Drama im „Stummfilm“. Oper, Tonbild und Musik im Film d’Art, Hildesheim u. a. 2012

Kathryn Kalinak, Settling the Score. Music and the Classical Hollywood Film, Madison/WI und London 1992

Anselm C. Kreuzer, Filmmusik. Geschichte und Analyse, Frankfurt am Main u. a. 2001 (Studien zum Theater, Film und Fernsehen 33)

Georg Maas und Achim Schudack, Musik und Film – Filmmusik, Mainz u. a. 1994

Martin Miller Marks, Music and the Silent Film. Contexts and Case Studies, 1895–1924, New York und Oxford 1997

David Neumeyer, Meaning and Interpretation of Music in Cinema. With contributions by James Buhler, Bloomington und Indianapolis 2015

Helga de la Motte-Haber und Hans Emons, Filmmusik. Eine systematische Beschreibung, München und Wien 1980

Hansjörg Pauli, Filmmusik: Stummfilm, Stuttgart 1981

Hans-Christian Schmidt, Filmmusik, Kassel u. a. 1982 (Musik aktuell. Analysen, Beispiele, Kommentare 4)

Wolfgang Thiel, Filmmusik in Geschichte und Gegenwart, Berlin 1981

Tony Thomas, Music for the Movies, South Brunswick u. a. 21975

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin