Viele Texte der Gegenwartsliteraturen lassen sich nicht innerhalb nationaler, monokultureller und einsprachiger Literaturtraditionen verorten, sondern nehmen - sprachlich, kulturell und/oder diskursiv - eine Zwischenposition ein. Sie sind häufig von Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit geprägt, verhandeln Mehrfachidentitäten, Migrationserfahrungen sowie Fragen der (kulturellen) Übersetzung und demonstrieren gerade im Zusammenhang mit Globalisierungsprozessen eine Fluidität der Kulturen sowohl durch metaphorische Konzeptionen als auch konkrete poetologisch-literarische Verfahren. Wie wird “transkulturelles Schreiben” formal-ästhetisch gestaltet und mithilfe welcher Ansätze kann es untersucht werden? Im Seminar werden wir uns mit Werken zeitgenössischer Autor*innen osteuropäischer Herkunft befassen (Palej, Rybakova, Kissina, Kaminer, Aristarchova, Siskin, Martynova, Stepanova u.a.), die im Kontext der Weltliteraturforschung und der postkolonialen Theorie als “neue Weltliteratur” gelesen werden können und uns mit theoretischen Annäherungsversuchen dieses Phänomens auseinandersetzen.
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