“Wer nichts will, auf nichts hofft und vor nichts Angst hat, der kann kein Künstler sein.” schreibt Anton Čechov über sich selbst in einem Brief von 1892 — seiner Selbsteinschätzung widerspricht jedoch die internationale Resonanz seines vorwiegend aus Kurzprosa und Dramen bestehenden Schaffens, das ihn als einen Klassiker der Weltliteratur etablierte. In diesem Seminar wollen wir anhand exemplarischer Lektüren die literarischen Innovationen untersuchen, die Čechov in den Gattungen der Kurzgeschichte und des Dramas einführte und die Besonderheiten seines Schreibstils analysieren, der die gängigen Erwartungen an Literatur sowie die traditionelle russische Auffassung von der Rolle des Autors in der Gesellschaft hinterfragte und somit den Weg für die moderne Erzählkunst ebnete.
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