Anmeldung bis zum 1.4.2025 unter petra.sussner@hu-berlin.de sowie Angabe von Studienfach, Semester, relevanten Vorkenntnissen und Interessen
Bitte die aktuelle Zeit und den Raum unter folgendem (Original-)Eintrag prüfen:Agnes-Veranstaltungsnummer 10506
Recht befindet sich in stetiger Bewegung. Ein wesentliches Element ist das Neu- und Umschreiben von Recht, sei es in der Gesetzgebung oder durch Rechtsmobilisierung. Zunehmend greifen akademische und aktivistische Kontexte dieses Element als gezielte Praxis des „Re-Writing“ auf.
Der Gesetzentwurf der Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ ist ein lokales Beispiel; international haben sich etwa die Feminist Judgments einen Namen gemacht. Plurale Bewegungen greifen deren Praxis des Um- und Neuschreibens von Gerichtsentscheidungen auf, um Rassismuskritiken, queere Lesarten des Rechts oder Ansprüche auf Subjektstatus der Natur einzubringen. Das Seminar nimmt diese Bewegungen methodengeleitet auf. Mit Hilfe konkreter Gerichtsentscheidungen erwerben Teilnehmende die Fähigkeit, Re-Writing als interdisziplinäre Arbeitsweise anzuwenden.
Als Aspekt forschenden Lernens arbeiten dazu Studierende des MA Gender Studies und der Rechtswissenschaften über das Semester in interdisziplinärem Austausch; hier bietet das Seminar Elemente eines begleiteten Peer-Learnings. Ausgehend von der Feminist Judgments-Bewegung lernen Teilnehmende im Einstieg unterschiedliche Re-Writing-Ansätze kennen. Der Schwerpunkt liegt auf Zugängen, die das Einschreiben in rechtliche Prozesse als Praxis der Rechtskritik verstehen. Dadurch gewinnen sie Einblicke in die interdisziplinäre Rechtsforschung sowie in Methode und Technik des Re-Writing – mit Blick auf strukturelle, organisatorische und prozessuale Zusammenhänge der im Seminar behandelten Gerichtsentscheidungen. In interdisziplinär zusammengesetzten Kleingruppen entwickeln die Studierenden zu diesen Gerichtsentscheidungen eigenständige Re-Writing-Designs. Diese diskutieren wir in der Großgruppe und entwickeln sie gemeinsam weiter.
Zentrales Ziel des Seminars ist, juristische Eigenlogiken („des Rechts“) durch Peer-Zusammenarbeit und Großgruppenaustausch interdisziplinär zugänglicher zu machen. Das verlangt Bereitschaft, wechselseitig disziplinäre Barrieren zu reflektieren und Interesse, soziale und kulturelle Wirkmächtigkeit von Recht in theoretisch und methodisch fundierten Bezug zu juristischer Praxis zu setzen.
Die Veranstaltung kann nur mit der Vertiefungsoption belegt werden (entspricht 8 LP für aktive Teilnahme + 4 LP MAP)
Die Teilnehmendenzahl ist beschränkt. Bitte um Anmeldung bis zum 1.4.2025 unter petra.sussner@hu-berlin.de sowie Angabe von Studienfach, Semester, relevanten Vorkenntnissen und Interessen.
MA Gender Studies: Entwicklung, Präsentation und Verschriftlichen eines Re-Writing Designs (Veröffentlichung als Blogbeitrag möglich).
MAP: M3, M6: MU, HA
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: