Die wissenschaftliche und politische Care-Debatte kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Grundlegend lassen sich Ansätze aus der politischen Ökonomie und Debatten um Gerechtigkeit und Anerkennung unterscheiden; vor allem die feministische Auseinandersetzung mit der Frage der gesellschaftlichen Anerkennung unbezahlter Reproduktionsarbeit ist bis heute prägend. Zugleich hat sich das Feld in den vergangenen Jahren dynamisch weiterentwickelt und wird mittlerweile in unterschiedlichen wissenschaftlichen Fächern lebhaft rezipiert. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie neue (und alte) Fragen nach dem Zusammenhang von Geschlecht, Pflege- und Reproduktionsarbeit und sozialer Ungleichheit aufgeworfen. In diesem Seminar wollen wir uns speziell mit der (sozial-)räumlichen Dimension von Konflikten um Pflege- und Reproduktionsarbeit beschäftigen. Welche Rolle spielt der Bezug auf „Stadt“, „Stadtentwicklung“, „Nachbarschaft“ oder auch „Urbanisierung“ für ein weitergehendes Verständnis von Konflikten um Care? Und: Worin besteht überhaupt der theoretische Mehrwert (oder auch gerade nicht), wenn wir den Care-Begriff auf den Stadtkontext ausweiten? Im Laufe des Semesters wollen wir uns einerseits in die Literatur und die unterschiedlichen theoretischen Zugänge zum Feld einarbeiten. Zum anderen sollen die Teilnehmer*innen mit eigenen Präsentationen und Themenvorschlägen an der Seminargestaltung mitwirken. Achtung: Ein großer Teil der Literatur liegt nur in englischer Sprache vor. Für den benoteten Abschluss mit 10ECTS schreiben die Teilnehmer*innen am Ende eine Hausarbeit.
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