Seit der rechtlichen Emanzipation von Menschen jüdischen Glaubens im 19. Jahrhundert und seit der Etablierung des Frauenstudiums am Beginn des 20. Jahrhunderts waren auch in der Klassischen Philologie an Universität und Schule Berufswege für bis dahin von solchen Karrieren Ausgeschlossene prinzipiell denkbar. In der Praxis stellten sich die Dinge aber nicht so einfach dar. Man kann das exemplarisch an Berliner Philolog:innen wie Eduard Norden oder Max Rothstein, wie Eva Sachs, Luise Reinhard oder Marie Simon studieren. In der Übung wollen wir uns (ausgehend von den Beständen der Calder-Bibliothek, aber nicht beschränkt darauf) mit diesem Aspekt der Geschichte unserer Fächer befassen, auf die Suche nach Vergessenen und Verdrängten gehen und hoffentlich auch für etwas historische Gerechtigkeit sorgen. In der Übung wird nicht vom Dozenten etwas Feststehendes präsentiert, sondern es geht um das gemeinsame Recherchieren und Forschen mit einem offenen Resultat.
Die Übung ist offen für alle Studierende. Wer Studienpunkte erwerben will oder muss, kann das durch die aktive Mitarbeit erreichen, wozu auch ggf. eigenständige Recherchen zählen.
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