Die Vorlesung will einen Einblick in verschiedene philosophische Traditionen vermitteln. In der seit Jahren geführten Debatte um die Erweiterung des Kanons ist häufig davon die Rede, dass neben „westlichen“ (oder „europäischen“) Traditionen auch „nicht-westliche“ (oder „nicht-europäische“) philosophische Traditionen einbezogen werden sollen. Dennoch findet eine Auseinandersetzung mit sogenannten „nicht-westlichen“ Traditionen bislang selten statt. Daran möchte die Vorlesung etwas ändern. Gleichzeitig ist es so, dass diese Bezeichnungen („westlich“/„nicht-westlich“, „europäisch“/„nicht-europäisch“) selbst aus verschiedenen Gründen problematisch sind; unter anderem sorgen sie dafür, dass die zahlreichen Verbindungen zwischen verschiedenen philosophischen Traditionen nicht in den Blick kommen. Das Hauptziel dieser Vorlesung, die in den kommenden Jahren immer im Sommersemester angeboten werden soll, ist es, möglichst umfassend zu sein, nach und nach mehr philosophische Traditionen unter einem Dach zu vereinen und die Verbindungen zwischen ihnen zu betonen und zu diskutieren.Im kommenden Sommersemester finden eine Reihe von Vorträgen zur antiken und mittelalterlichen Philosophie statt. Diese Vorträge zielen darauf ab, unser Verständnis dieser Epochen zu erweitern, sei es durch den Fokus auf nicht-europäische geografische Räume oder durch die Untersuchung und Diskussion von „europäischen“ und „nicht-europäischen“ Traditionen. Ein weiteres allgemeines Interessengebiet wird die Rolle von Frauen in der „europäischen“ Philosophie sein. Darüber hinaus sind Vorträge zu spezifischen Traditionen wie der afrikanischen Philosophie, dem Feminismus, dem Existentialismus, der islamischen Philosophie, der jüdischen Philosophie, dem Buddhismus und zu dem historischen Zusammenhang zwischen Philosophie und Medizin geplant. Die Vorlesungen werden jeweils von Expert:innen zu diesen Traditionen – teils von unserem Institut, teils von Instituten anderer Universitäten – gehalten; die Sprachen sind Deutsch und Englisch. Die Vorlesung wird von Prof. Dr. James Wilberding koordiniert und mit Prof. Dr. Mike Beaney und Dr. Hamid Taieb gemeinsam organisiert und durchgeführt.
Die Veranstaltung wurde 15 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: