AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Hegels Kritik der bürgerlichen Gesellschaft - Detailseite

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Veranstaltungsnummer 51028
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 10:00 bis 16:00 Einzel am 08.04.2025 2093 (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


alttext alttext
UdL6 Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     40
-. 10:00 bis 16:00 Block 09.04.2025 bis 11.04.2025  2095A (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


UdL6 Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     40
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Maruy Van Den Broek, Rodrigo Gerardo
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Philosophie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Philosophie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Philosophie/Ethik Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Philosophie/Ethik Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Bachelor of Arts  Philosophie/Ethik Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Bachelor of Science  Philosophie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Science  Philosophie/Ethik Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

Marx’ Kritik der politischen Ökonomie, soziologische Theorien im Geiste Durkheims und Webers, Polanyis Kritik selbstregulierter Märkte sowie die kritische Gesellschaftstheorie der Frankfurter Schule lassen sich — zumindest bis zu einem gewissen Grad — auf Hegels Kritik der bürgerlichen Gesellschaft zurückführen. Trotz ihrer Unterschiede teilen diese Ansätze das Hegel’sche Anliegen, die moderne Gesellschaft in ihrer Spezifität zu begreifen. Doch was genau versteht Hegel unter der „bürgerlichen Gesellschaft“?

In seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts fasst Hegel die bürgerliche Gesellschaft als eine eigenständige Sphäre der Sittlichkeit auf, die sich von Familie und Staat abgrenzt. Sie markiert eine Stufe in der Verwirklichung der Freiheit, gleichzeitig jedoch auch den „Verlust der Sittlichkeit“: eine sozial ausdifferenzierte Sphäre, in der Individuen ihre Bedürfnisse wechselseitig befriedigen, indem sie ihre Privatinteressen verfolgen. In diesem „System der Bedürfnisse“ spielt die Arbeit eine zentrale Rolle, die Hegel als eine Form der Anerkennung begreift. Die bürgerliche Gesellschaft funktioniert wesentlich durch Arbeitsteilung, die eine allgemeine Dynamik von Spezialisierung, gesellschaftlicher Vervielfältigung und wirtschaftlicher Anreicherung entfaltet. Gleichzeitig wirft solch eine Dynamik allerdings die soziale Frage auf: Ungleichheit, Armut und sogar die Herausbildung dessen, was Hegel den „Pöbel“ nennt, erscheinen als notwendige Konsequenzen jeder Marktwirtschaft. Dieser Widerspruch unterstreicht die Bedeutung von Institutionen, die den Markt regulieren: Hegel spricht in diesem Zusammenhang von der „Polizei“. Zudem betrachtet er die „Korporation“ als eine Möglichkeit, soziale Spannungen abzumildern. Dennoch, so die Pointe seiner Kritik, wird die bürgerliche Gesellschaft letztlich durch ihren immanenten Widerspruch „über sich hinausgetrieben“. Als Lösungsmöglichkeiten schlägt Hegel den internationalen Handel, die „Kolonisation“ und schließlich die Versöhnung der Gesellschaft im Staat vor. Aber inwiefern sind diese Antworten überzeugend?

Ziel des Seminars ist es, Hegels Kritik der bürgerlichen Gesellschaft eingehend zu analysieren. Das Blockseminar beginnt mit einer close reading der Grundlinien der Philosophie des Rechts (§ 181-256). Anschließend werden frühere und spätere Texte Hegels (System der Sittlichkeit, Enzyklopädie) herangezogen, um die Entwicklung seiner Auffassung der bürgerlichen Gesellschaft nachzuziehen. Zum Abschluss werden zeitgenössische Ansätze der Kritischen Theorie diskutiert, die Hegels Kritik aufgreifen oder weiterentwickeln (Honneth, Ruda, Herzog, Jaeggi).

Es sind keine Hegel-Kenntnisse erforderlich. Entscheidend ist die Bereitschaft, sich intensiv mit den Texten auseinanderzusetzen. Für den rechtzeitigen Zugang zum Moodle-Kurs, wo sich die entsprechenden Texte befinden, schicken Sie bitte eine E-Mail an rodrigo.maruy@hu-berlin.de

Bemerkung

Blockseminar - Details folgen.

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 10 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin