Die Reformation brachte nicht nur große inhaltlich-theologische und strukturell-kirchliche Veränderungen ins lateinische Christentum, sondern auch große Migrationsbewegungen. Besonders betroffen waren die Länder, in denen die Reformation mit (Religions)kriegen einherging: Frankreich, die Niederlande, aber auch England. Aus dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation wanderten Theologen aus, als hier das Interim eingeführt wurde. Die Schweiz etablierte sich als wichtiges Refugium für Glaubensmigrant:innen. Zugleich etablierten sich aufgrund der Migration übernationale Netzwerke. Das Seminar geht auf die Spuren der Glaubensmigrant:innen, beschäftigt sich mit ihrem Glauben, ihren religiösen Praktiken, den Netzwerken, Verbindungen und Abgrenzungen und zeichnet so die Theologiegeschichte ebenso nach wie die Sozialgeschichte und die Bemühungen um Vereinheitlichung, die zur Konfessionsbildung führten.
Raingard Eßer, Niederländische Exulanten im England des 16. und frühen 17. Jahrhunderts (Historische Forschungen 55), Berlin 1996.
Andrew Pettegree, Foreign Protestant Communities in Sixteenth-Century London, Oxford 1986.
Andrew Pettegree, Emden and the Dutch Revolt. Exile and the Development of Reformed Protestantism, Oxford 1992.
Teilnahmevoraussetzung: Lateinkenntnisse (Latinum) sowie die bereits erfolgte Teilnahme an einem Proseminar in der Christentumsgeschichte oder einem verwandten Fach
Moodle-Passwort: Emden
Hinweise zu Prüfungen und Scheinen
Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist die regelmäßige Mitarbeit sowie die Anfertigung kleiner schriftlicher Ausarbeitungen während des Semesters. Alle schriftlichen Arbeiten (Hausarbeiten/Quellenanalysen/"Essays") müssen bis spätestens zum 30.9.2026 eingereicht werden. Später eingereichte Arbeiten werden nicht mehr angenommen. Einreichtermine sind jeweils der 30.9. und der 30.4. jeden Jahres.
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