Kommentar |
In dieser Vorlesung wird es darum gehen, ein möglichst vollständiges und facettenreiches Bild der griechischen Philosophie der hellenistischen Zeit dadurch zu schaffen, dass die Erkenntnistheorie, die Naturphilosophie und die Ethiklehre der vier Hauptschulen dieser Zeit (Stoiker, Epikureer, Skeptiker, Akademiker) in ihren Grundzügen vorgestellt und erörtert werden. Wir werden unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die theoretischen und methodologischen Unterschiede zwischen diesen Schulen, sondern auch auf ihre grundsätzlichen Gemeinsamkeiten richten und die Frage erörtern, ob und inwiefern es überhaupt Sinn ergibt, ‚Philosophie der hellenistischen Zeit‘ als philosophiegeschichtlich fundierten Begriff zu benutzen, und eventuell wodurch sich das Verständnis, die Ziele, die Ansprüche und das konkrete Treiben von Philosophie im hellenistischen Zeitraum charakterisiert im Verhältnis zu, und eventuell in Abgrenzung von, den in der klassischen Zeit entwickelten großen philosophischen Systemen von Platon und Aristoteles. Eine der leitmotivischen Fragen, mit denen wir uns (mit besonderem Blick auf die Stoiker und die Epikureer) auseinandersetzen werden, betrifft die unterschiedlichen Vor- und Darstellungen vom Verhältnis zwischen Individuum, (politischer) Gemeinschaft und kosmischer Ordnung. Ein weiterer Schwerpunkt der Vorlesung wird darin bestehen, sprachliche, rhetorische und argumentationstechnische Besonderheiten der philosophischen Texte der hellenistischen Zeit zu erörtern.
Einige Themen dieser Vorlesung werden parallel auch in der Vorlesung ‚Philosophie in Rom‘ behandelt. All denjenigen, die sich ein klareres Bild von den Kontinuitäten, Differenzen und Interferenzen zwischen griechischer und römischer Philosophie verschaffen möchten, ist die Teilnahme an beiden Vorlesungen herzlich empfohlen.
Die für die Vorlesung relevante Literaturliste wird am Anfang des Semesters bekanntgegeben und den Teilnehmer*innen in Moodle zur Verfügung gestellt. |