Wer im heutigen politischen Tagesbetrieb positiv-utopische Entwürfe vermisst, sollte einmal einen Blick in den Text werfen, der den Begriff „Utopie“ geprägt hat: Die „Utopia“ des Thomas Morus, des englischen Gelehrten und Lordkanzlers, der unter Heinrich VIII. auf dem Schafott endete. Dieser libellus aureus ist ein Sammelbecken zeitgenössischer Erfahrungen (englische Politik, Entdeckerfahrten in die neue Welt) und humanistischer Lesefrüchte, v.a. natürlich von Platons staatsphilosophischen Werken. In diesem Seminar sollen primär die antiken Bezüge herausgearbeitet werden, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, welchen Zugang zur paganen Antike humanistische Autoren, die allesamt eine spätmittelalterliche theologische Ausbildung durchlaufen hatten, entwickeln konnten. Lateinkenntnisse sind wünschenswert, da wir uns auch mit dem Originaltext beschäftigen wollen; Studierende des ÜWP werden dennoch mit Gewinn an der Veranstaltung teilnehmen können, auch wenn für sie nur der deutsche Teil der zweisprachigen Ausgabe verständlich ist.
Literatur: Thomas Morus, Utopia. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt v. G. RITTER. Stuttgart 2012 (Reclam). Bitte anschaffen!
Ausführlichere Informationen sowie erste Materialien werden Ende März über Moodle abrufbar sein (Passwort wird den über AGNES-Anmeldung Zugelassenen per Mail mitgeteilt).
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