Wie lässt sich Wut lindern? Mit dieser Frage beginnt Senecas philosophische Schrift De ira. In dieser Übung werden wir uns mit der Frage beschäftigen, wie sich ira übersetzen lässt. Wir werden Auszüge aus Senecas De Ira übersetzen, in denen Wutzustände beschrieben werden, erklärt wird, wie Emotionen entstehen oder therapiert werden können: Inwieweit überlappen sich die modernen Konzepte und die Bandbreite von Begriffen wie Affekt, Emotion und Gefühl mit den Begriffen, die wir in latinischen Texten sehen? Wie lässt sich die bildhafte Sprache, in der Wutzustände beschrieben werden, verstehen und ins Deutsche übertragen? Ziel der Übung ist es, die Tätigkeit des Übersetzens zu reflektieren sowie die Übersetzungsfähigkeit zu fördern. Im Laufe des Semesters werden Übungsklausuren geschrieben, die korrigiert zurückgegeben und eingehend besprochen werden. Sie dienen der Übung bzw. Vorbereitung auf die Modulabschlussprüfung. Die Textgrundlagen werden zur Verfügung gestellt.
Literatur: L. Annaeus Seneca: Dialogorum libri XII, rec. L. D. Reynolds. Oxford 1977, 39-128; Seneca: Über die Wut / De ira, lat.-dt. übers. u. hg. v. Jula Wildberger. Ditzingen 2007, erw. Nachdruck mit Literaturergänzung 2017; Seneca: Anger, Mercy, Revenge. Translated by Robert A. Kaster and Martha C. Nussbaum. Chicago/London 2010; M. Monteleone: De ira. In: Brill’s Companion to Seneca. Philosopher and Dramatist. G. Damschen/A. Heil (Hgg.). Leiden 2014, 127-134.
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