Modul 1a/BA-BWa - Schwerpunkt Unterrichten & Erziehen
Gruppe 1 & 3 (Krofta) Basisdimensionen guten Unterrichts: Beobachtungen zu ausgewählten Beispielthemen in der Schule
In der empirischen Bildungsforschung wurden drei entscheidende Dimensionen zur Gestaltung eines „guten“ (also lernwirksamen) Unterrichts identifiziert: 1. Klassenführung, 2. kognitive Aktivierung und 3. konstruktive Unterstützung. Jede dieser Dimensionen lässt sich in verschiedenen Themenfeldern diskutieren (z.B. Fehlerkultur als ein Element der konstruktiven Unterstützung) und durch spezifische Merkmale charakterisieren und sichtbar machen (z.B. Nutzung von Fehlern als Lernanlass). Im Seminar erfahren Sie anhand von unterrichtsrelevanten Themenfeldern mehr über die drei Dimensionen guten Unterrichts. Sie lernen, wie man anhand von gezielten Beobachtungen den Unterricht in der Schule beurteilen und Verbesserungsvorschläge entwickeln kann. Dazu werden Sie mithilfe von theoretischer Fundierung selbst Beobachtungskriterien ableiten. Im Praktikum werden Sie dann selbst Beobachtungen durchführen und den beobachteten Unterricht beurteilen.
Gruppe 5 & 7 (Türstig) Unterrichten und Erziehen als Praktiken in der Schule
Dass im schulischen Unterricht Erziehung stattfindet, ist im heutigen Schulsystem eine weder selbstverständliche, noch unproblematische These. In der Geschichte der Pädagogik ist die Vorstellung vom „Erziehenden Unterricht“ (Herbart) seit dem 18. Jahrhundert jedoch eine wichtige Grundlage pädagogischen Handelns. Wir widmen uns in diesem Seminar Unterrichten und Erziehen und versuchen, beides als pädagogische Praktiken zu bestimmen, die im Kontext Schule bedeutsam sind. Wir versuchen damit, pädagogische Grundbegriffe in ihrer Eigenlogik sowie in ihrem systematischen Zusammenhang zueinander zu bestimmen. Darauf aufbauend erarbeiten wir uns mit Rückgriff auf qualitativ-empirische Forschungsmethoden der Beschreibung erste Möglichkeiten der Beobachtung des Handlungsfelds Schule sowie der eigenen Rolle als (angehende) Lehrkräfte.
Gruppe 9, 11 & 13 (Wagner) Unterrichtsbezogene Überzeugungen reflektieren - Vorbereitung auf das berufsfelderschließende Praktikum
Der Lehrkräfteberuf zeichnet sich durch eine Vielzahl an Aufgaben und relevanten Kompetenzbereichen aus. Teil dieser Kompetenzen sind professionelle Überzeugungen bezogen auf den Unterricht bzw. das Lehren und Lernen (vgl. z.B. Kunter, Pohlmann & Decker, 2020, S. 277), z.B. Überzeugungen darüber wie Lernprozesse ablaufen oder wie Feedback im Unterricht gestaltet werden sollte. Es wird davon ausgegangen, dass Überzeugungen sich auf das unterrichtliche Handeln von Lehrkräften auswirken (vgl. z.B. Pajares, 1992, S. 307). Wichtig ist daher, dass sich Lehrkräfte mit den eigenen Überzeugungen auseinandersetzen und diese reflektieren (vgl. z.B. Wilde & Kunter, 2016, S. 309).
Im Seminar werden wir uns mit dem Konstrukt der professionellen Überzeugungen auf Basis wissenschaftlicher Literatur und empirischer Forschung auseinandersetzen. Im Praktikum werden Sie im Seminar vorbereitete Beobachtungs- und Reflexionsaufgaben umsetzen, die im Nachbereitungsseminar vertiefend aufgegriffen werden.
Es wird die Bereitschaft, auch englischsprachige Texte zu lesen, vorausgesetzt.
Gruppe 15 (Wehner) Umgang mit Heterogenität im Klassenraum
Das Seminar "Umgang mit Heterogenität im Klassenraum" soll einen Einblick bieten in die Herausforderungen und Chancen, die durch die Vielfalt in heutigen Klassenzimmern entstehen. Dafür beschäftigen wir uns mit theoretischen Ansätzen, empirischen Ergebnissen und auch praxisorientierte Methoden, um die verschiedenen Bedürfnisse der Schüler:innen zu verstehen und inklusive Lernumgebung gestalten zu können. Darüber hinaus werden wir auch die eignen Haltungen und Einstellungen gegenüber Diversität reflektieren. Ein Ziel des Vorbereitungsseminars ist, dass Sie am Ende eine eigene Reflexionsaufgabe zum Seminarthema entwickelt haben, welche Sie dann im berufsfelderschließenden Praktikum bearbeiten, basierend auf ihren Beobachtungen.
Modul 1b/BA-BWb - Schwerpunkt Beurteilen & Innovieren
Gruppe 2 (Mayer) Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung in Schule und Unterricht
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung in Schule und Unterricht. Nach einer kurzen Einführung werden wir entsprechend den Interessen der Teilnehmenden uns bestimmte Bereiche genauer ansehen, an denen Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung im schulischen Kontext auftreten. Dies können z.B. der soziale oder kulturelle Hintergrund, familiäre Konstellationen, Religion, Geschlecht und sexuelle Orientierung, Neurodiversität oder Behinderung sein. Dazu werden wir sowohl entsprechende wissenschaftliche Literatur bearbeiten als auch eigenen Vorurteile und Stereotypen reflexiv begegnen. Ziel ist es am Ende des Seminars eine eigene Reflexionsaufgabe innerhalb des Seminarthemas zu entwickeln, die dann im Praktikum entsprechend bearbeitet wird. Um ein produktives und respektvolles Lernumfeld zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Teilnehmenden eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz mitbringen. Im Seminar legen wir Wert auf achtsame Kommunikation und gegenseitigen Respekt.
Gruppe 4, 6, 8, 10 & 12 (Otto) Die Schule als Bühne - Lehrerrollen und Schülerrollen im System
Rollen sind integraler Bestandteil sozialer Systeme. Erwartungen an Rollen und deren Erfüllung sind essenziell für das Funktionieren von Systemen. Diese Erwartungen regulieren das Verhalten der Individuen innerhalb des Systems. Das Seminar beleuchtet die komplexen Dynamiken, die mit den Rollen von Lehrern und Schülern einhergehen. Die Schule wird als System mit eigenen Regeln, Normen und Traditionen betrachtet. Es wird untersucht, wie diese institutionellen Strukturen die Rollen von Lehrern und Schülern prägen. Sowohl Lehrer:innen als auch Schüler:innen müssen ihre jeweiligen Rollen individuell bewältigen. Dabei wird auch thematisiert, wie sich die jeweiligen Rollen unterschiedlich ausgestalten lassen. |