Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts betrafen das östliche Europa in besonderem Maße, als Kampfschauplätze, aber auch aufgrund der einschneidenden geopolitischen und sozialen Neuordnungen der Nachkriegszeiten. Kunst und Architektur spielten in den Umbrüchen nach 1918 und 1945 eine zentrale Rolle als Medien der Vermittlung neuer politischer, gesellschaftlicher und kultureller Narrative, bei Wiederaufbau und städtebaulichen Neukonzeptionen, bei der Aufarbeitung der Kriegserfahrungen.
Die Vorlesung beleuchtet diese Themenfelder anhand von Beispielen aus verschiedenen Ländern des östlichen Europa und geht auf die Verflechtungen mit gleichzeitigen künstlerischen Phänomenen in Deutschland (bzw. den beiden deutschen Staaten) ein.
Iwona Baranska, Makary Górzynski eds): Reconstructions and modernizations of historic towns in Europe in the first half of the twentieth century. Nations, politics, society. Kalisz 2016; Arnold Bartetzky, Marina Dmitrieva, Stefan Troebst (Hg.): Neue Staaten - neue Bilder? Visuelle Kunst im Dienst staatlicher Selbstdarstellung in Zentral- und Osteuropa seit 1918. Köln-Weimar-Wien 2005; Jérôme Bazin, Pascal Dubourg Glatigny, Piotr Piotrowski (Hg.): Art beyond Borders: Artistic Exchange in Communist Europe 1945–1989. Budapest-New York 2016 (Leipzig studies on the history and culture of East-Central Europe); Agnieszka Chmielewska, Irena Kossowska, Marcin Lachowski (eds): State construction and art in East Central Europe, 1918-2018. New York/London 2023; Krista Kodres, Kristina Jõekalda, Michaela Marek (eds): A socialist realist history? Writing art history in the Post-War decades. Wien/Köln/Weimar 2019; Landesdenkmalamt Berlin (Hg.): Von Moskau lernen? Architektur und Städtebau des Sozialistischen Realismus. Denkmaldialog Warschau – Berlin 2011 – eine Dokumentation. Berlin 2012; Ingrid Sonntag (Hg.): Labor der Moderne. Nachkriegsarchitektur in Europa. Dresden 2014.
Vom 9. Bis 12. Oktober 2024 findet zum Thema im Architekturmuseum in Breslau/ Muzeum Architektury we Wrocławiu die Tagung „Nach dem Krieg. Kunst und Architektur“ statt, die das Museum gemeinsam mit dem Deutsch-polnischen Arbeitskreis für Kunstgeschichte und Denkmalpflege veranstaltet.
Informationen unter URL https://www.arthistoricum.net/netzwerke/akdpkd/aktuelles
Die Teilnahme ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: