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Tutorium: Lektürekanon - Detailseite

  • Funktionen:
  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Tutorium Veranstaltungsnummer 5270131
Semester WiSe 2023/24 SWS 2
Rhythmus jedes 2. Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 c.t. wöch von 07.11.2023  3052 (Besprechungsraum)
Stockwerk: 2. OG


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UdL6 Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt    
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Korrmann, Marc Detlev Hans-Joachim verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Latein Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Latein Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Latein Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Latein Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Latein Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Bachelor of Arts  Latein Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Bachelor of Science  Latein Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Science  Latein Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Science  Latein Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )     -  
Programmstudium-o.Abschl.  Latein Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Der Lektürekanon im BA Latein soll die Studierenden mit zentralen Texten der lateinischen Literatur vertraut machen und bildet den Bezugspunkt für die Modulabschlussprüfungen in den Modulen zur lateinischen Literatur.
Im Tutorium werden wir uns den Annales des Tacitus widmen, der der herausragende Vertreter der senatorischen Geschichtsschreibung im späten ersten und frühen zweiten Jahrhundert n. Chr. ist; die Annalen vollendete er wohl in den Jahren 108 oder 109. Tacitus' eigene Position im zeitgenössischen Machtgefüge prägt seine spezifische Sicht auf und Darstellung von Geschichte im Sinne einer „sarkastische[n] Entlarvungskunst“ (Fuhrmann 1999, 461), die wir uns durch die Lektüre ausgewählter Stellen erarbeiten und vor dem Hintergrund des in ann. 1,1,15 aufgestellten Anspruchs, sine ira et studio schreiben zu wollen, diskutieren werden.
Die Annalen sind nur fragmentarisch, aber immerhin zu ungefähr zwei Dritteln erhalten; dass wir sie heute überhaupt lesen können, ist dem großen Glücksfall geschuldet, dass uns in je einer einzigen mittelalterlichen Handschrift sowohl ann. 1-6 (Codex Mediceus I; sec. IX) als auch ann. 11-16 (Codex Mediceus II; sec. XI) überliefert sind, auf denen alle späteren Abschriften beruhen.
Die ersten sechs Bücher umspannen den Zeitraum vom Tod des Augustus bis zum Ende des Tiberius. Mit dem elften Buch der Annalen setzt die Überlieferung wieder ein, sodass die Darstellung der letzten Regierungsjahre des Claudius und bis zum sechzehnten Buch ein Großteil der Regierungszeit Neros erhalten sind.
Anhand von Einblicken sowohl in die Tiberius- als auch in die Nerobücher werden wir uns mit einschneidenden Ereignissen und längerfristigen Prozessen wie dem Regierungsantritt des Tiberius, der Entwicklung seiner Herrschaft unter dem Einfluss von Sejan, den Ermordungen Agrippinas und Octavias, dem Brand Roms und der Christenverfolgung, der Pisonischen Verschwörung und Neros Performanz der Kaiserrolle auseinandersetzen. Dabei wird neben dem historiographischem Anspruch immer wieder nach der Aushandlung römischer Wertmaßstäbe wie virtus, gloria und libertas sowie der Kaiserrolle im frühen Prinzipat und nach der Erzeugung, den Ursachen, der literarischen Darstellung und der Lösung von Konflikten zu fragen sein. Einen konzisen Einblick in die damit verbundenen Herausforderungen und den eigentümlichen Reiz des taciteischen Gestaltens bietet erneut Fuhrmanns Geschichte der römischen Literatur (1999, 459 sq.): „Die Taciteische Geschichtsschreibung ist erhabene Kunstprosa par excellence; sie verhält sich in stilistischer und kompositorischer Hinsicht zu den Werken Sallusts wie die Vollendung zur Wegbereitung. Tacitus hat die auffälligsten Merkmale der Sallustischen Diktion, die Prägnanz und Gesuchtheit, die Antithesen und Inkonzinnitäten, zu einem überaus eigenwillig gehandhabten Instrument fortgebildet, das teils mit erbarmungsloser Präzision enthüllt, teils – durch Anspielungen und Ambivalenzen – das fahle Licht einer unbestimmten Suggestivität erzeugt“. Begeben wir uns also auf eine anspruchsvolle und facettenreiche literarische Entdeckungsreise!

Für einen umfassenden Erfolg des Tutoriums wird von den Teilnehmenden die Bereitschaft zur eigenständige Lektüre eines weiteren Werkes aus dem Œuvre des Tacitus (Agricola, Germania, Dialogus de oratoribus, Historiae) in Übersetzung erwartet, zu dem ein Handout vorzubereiten und in einem Kurzvortrag zu präsentieren ist. Vom Dozenten werden wöchentlich Sitzungsprotokolle angefertigt. So wird sichergestellt, dass nach dem Tutorium übersichtliche Handzettel zur Vorbereitung auf Prüfungen vorliegen, in denen der Lektürekanon abgefragt wird.

Das Tutorium ist insbesondere für Studierende ab dem 3. Semester im Bachelorstudium Latein gedacht, kann aber auch von allen anderen Studierenden besucht werden, die ihre Lektürefähigkeit verbessern möchten oder Interesse an den Texten haben.

Literatur: Kommentar: Cornelius Tacitus, Annalen, 4 Bände, Erläutert und mit einer Einleitung versehen von Erich Koestermann, Heidelberg 1963-1968.
Einführung (zur Anschaffung empfohlen!): Stephan Schmal, Tacitus, Hildesheim ²2009 (Studienbücher Antike, Band 14).

Eine ausführliche Literaturliste wird im Moodlekurs zur Verfügung gestellt.

Einschreibeschlüssel: sine ira et studio

 

 

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin