Autokratie in der griechischen und lateinischen Literatur der Kaiserzeit - Detailseite

Nach der Etablierung des Prinzipats unter Augustus fand die Weiterentwicklung sowohl der griechischen als auch der lateinischen Literatur im Kontext eines autokratisch regierten Weltreichs statt. Dabei wurden Denkmuster und literarische Mittel, die unter ganz anderen politischen Bedingungen entstanden waren, umgedeutet und an die neue historische Realität angepasst. Dieses Seminar setzt sich zum Ziel, einige Aspekte der weitreichenden Veränderungen zu untersuchen, die sich im Zuge der Transformation der griechisch-römischen Welt in ein autokratisches Imperium ereignet haben. Besonderes Augenmerk wird einerseits den literarischen Begründungen der autokratischen Machtform und andererseits den kritischen Reaktionen auf den Verlust der Freiheit bzw. der Autonomie gelten. Außerdem wird die Frage nach den Ähnlichkeiten und den Unterschieden zwischen den griechischen und den lateinischen Auseinandersetzungen mit der römischen Alleinherrschaft gestellt.
Als Grundlage für die Diskussionen wird eine Auswahl kurzer (sowohl griechischer als auch lateinischer) Textabschnitte dienen, die im Original gelesen werden.
Zu den im Kurs zu behandelnden Autoren gehören Seneca, Statius, Martial, Tacitus, Plutarch, Dion Chrysostomos, Marc Aurel und Philostrat.