Das Vertiefungsmodul Politische Geographie widmet sich grundsätzlich dem Zusammenhang zwischen Raum und politischer Praxis. Explizit wird dieser Zusammenhang entlang von zwei Strömungen nachverfolgt, die ein Spannungsfeld der Politischen Geographie abdecken:
Im ersten Teil des Seminars soll sich dem Feld der Geopolitik gewidmet werden. Geopolitk bezeichnet eine bestimmte Form der Verräumlichung staatlich-politischen Handelns, die sich auf unterschiedlichen Maßstabsebenen von Weltordnungsvorstellungen bis zu den Körpern einzelner Subjekte verteilt. Dabei werden eine Reihe von Themenfelder im Laufe des Seminars in den Blick genommen: von Kolonialismus, Ethnizität, Nationalität und Identitätsbildung bis hin zu Grenzen, Territorialität, Souveränität und Globalisierung.
In der zweiten Hälfte nach Jahresbeginn widmet sich das Seminar jener Dimension politischer Praxis, die nicht von der (Geo)Politik abgedeckt wird. Im Fokus stehen hierbei jene Momente des Politischen, die entgegen jeglicher Bemühungen um Stabilisierung, Schließung und Etablierung für die Störung, Unordnung und Unterbrechung bestehender räumlicher Ordnungen sorgen. Am Beispiel von Protesten, Aufständen und Widerständen fragt das Seminar in der zweiten Hälfte nach dem Möglichkeiten und Unmöglichkeiten politischer Raumaneignung und den räumlichen Artikulationsformen des Politischen.
Neben einer seminaristischen Arbeit an bestehender Literatur zur Politischen Geographie dienen studentische Beiträge und Gruppenarbeiten als Grundlage für gemeinsame Diskussion und Reflexion. |