Kommentar |
In 1 Kor 13 lässt Paulus kaum Zweifel daran, dass „die Liebe“ im geistlichen Leben eine entscheidende, allumfassende und letzte Bedeutung besitzt. Wie der Ausdruck „Liebe“ theologisch auszudeuten ist, ist jedoch bei genauerem Hinsehen alles andere als einfach und klar. Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der theologischen Fachrichtungen (AT, NT, KG, ST, PT) versuchen wir, dieser Frage – und damit dem Facettenreichtum der Theologie selbst – ein Stück weit nachzugehen. Ist Gott selbst Liebe (1 Joh 4,16) – kann sie dann, ohne etwas ganz anderes zu meinen, die Liebe des Menschen zu sich, zum Nächsten und zu Gott sein, an der „das ganze Gesetz und die Propheten hängt“ (Mt 22,40)? Spielt der Begriff im Alten Testament eine andere Rolle als im Neuen – und hat dies etwas mit dem Spezifikum des Christlichen, nämlich dem Glauben an einen menschgewordenen Gott und an eine göttliche Dreieinigkeit, zu tun? Auch fragt es sich, wie die allerhöchste Bedeutung der Liebe (1 Kor 13) zum innersten Kern der protestantischen Tradition, nämlich einem bloß für sich rechtfertigenden Glauben passt. Nicht zuletzt aber werden wir in diesem Studieneingangsprojekt uns selbst und unsere theologischen Gesprächspartnerinnen und -partner nach ihrer eigenen Liebe zur Theologie fragen – nach spezifischen Themen, möglichen Einsichten und Wendepunkten, die diese Liebe auch durch mögliche Zweifel hindurch wachzuhalten vermögen.
Darüber hinaus vermittelt die Veranstaltung Grundkenntnisse über die Arbeitsweise der verschiedenen Disziplinen der Theologie und führt in die grundlegenden Techniken und Standards wissenschaftlichen Arbeitens ein (zitieren, exzerpieren, recherchieren, präsentieren, argumentieren usw.). |