Praktisch-theologische und religionspädagogische Theoriebildung zielt darauf, (1.) gegenwärtige Religionspraxis in pluralen Kontexten von Kirche, Gesellschaft und Öffentlichkeit möglichst nuanciert zu erschließen, um (2.) professionelles Handeln zu orientieren. In dieser Vorlesung werden zentrale Gehalte beider Disziplinen zusammengeführt und so erschlossen, dass sie für Studierende aller Studiengänge relevant sind.
Nach einer wissenschaftstheoretischen Einführung bietet der erste Vorlesungsteil eine mehrperspektivisch angelegte Exploration ins „religiöse Feld“ – unter Rückgriff auf soziologische Deutungen religiösen Wandels, psychologische Theorien religiöser Entwicklung, kulturwissenschaftliche Zugänge zu Religion, Identität und Zugehörigkeit sowie medientheoretische Analysen zur Transformation des Religiösen im „digital age“.
Der zweite Vorlesungsteil besteht aus Streifzügen durch zentrale Handlungsfelder und Teildisziplinen der Praktischen Theologie: religiöse Bildung (Religionspädagogik), Kirchenentwicklung (Kirchentheorie), Gottesdienst und Predigt (Liturgik und Homiletik), Seelsorge (Poimenik), Kasualien und Diakonie (Diakonik). Die Vorlesung schließt mit einer professionstheoretischen Einheit ab, die sich auf den Pfarrberuf, den Religionslehrerberuf sowie anderen Formen religionsbezogener Professionalität bezieht.
Die Vorlesung verbindet im Sinne eines „blended learning“ digitale und präsentische Lernprozesse. Die Vorlesungsinhalte werden über wöchentlich zwei bis drei Videos präsentiert. Zudem treffen wir uns vier Mal in Präsenz, um die Vorlesungsinhalte zu klären, zu sichern und kritisch zu diskutieren. |