Kommentar |
Was haben Black Lives Matter, NiUnaMenos, Ende Gelände und Fridays for Future gemeinsam? BLM bekämpft die Unterdrückung schwarzer Menschen, NiUnaMenos die Ermordung von Frauen durch ihre (Ex)Partner, Ende Gelände und Fridays for Future die Zerstörung der Natur. Die Kämpfe dieser sozialen Bewegungen scheinen also zunächst sehr verschieden. Mit den Worten der Philosophin Eva von Redecker lässt sich als verbindendes Element aber ihre Kritik an Sachherrschaft herausstellen. Der Begriff der Sachherrschaft soll dabei nahelegen, dass moderne Formen von Unterdrückung auf einer Eigentumslogik beruhen: Menschen und Natur werden wie Sachen behandelt. Es wird versucht, sie in Besitz zu nehmen, um willkürlich über sie verfügen, über sie »herrschen« zu können. Stehen Rassismus, Sexismus und Naturbeherrschung aber tatsächlich auf diese Weise mit eigentumsförmigen Bezugnahmen in Verbindung? Was ist am eigentumsförmigen Bezug auf die Welt problematisch? Wie kann eine philosophisch überzeugende Analyse und Kritik dieser Herrschaftsformen gelingen? Und wie ist Eigentum mit liberalen Freiheitsversprechen verknüpft? Um diesen Fragen näher zu kommen, werden wir uns gemeinsam mit der Geschichte, Rechtfertigung und Kritik von Eigentum beschäftigen, von Hegel über Marx bis hin zu aktueller kritischer Theorie. Es wird die Möglichkeit geben, die Ergebnisse des Projekttutoriums in einem Podcast zu veröffentlichen.
Die Anmeldung erfolgt über diesen Moodle-Kurs: https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=104139. Personen, die nicht an der HU studieren, können einen Gast-Account anlegen.
Bemerkung:
Es wird über das Institut für Kulturwissenschaft ein weiteres Projekttutorium zum Thema Eigentum unter dem Namen »Der Mensch als einer, der Eigentum besitzt« geben, mit dem eine Zusammenarbeit möglich ist. |