Die Welt ist voller Farben. Avocados sind dunkelgrün, Zitronen gelb, Feuerwehrautos rot. Farben sind uns wohl vertraut: wir können sie beschreiben und – beispielsweise mit Wasserfarben – erfolgreich manipulieren. Seit der wissenschaftlichen Revolution der frühen Neuzeit haben sich jedoch in Naturwissenschaft und Philosophie Theorien durchgesetzt, denen zufolge Farben lediglich sekundäre Eigenschaften sind. Das Gelbsein gehört demnach nicht im gleichen Maße zur Zitrone wie ihre Form und ihr Gewicht, sondern ist vielmehr – zumindest teilweise – auf die Physiologie des Auges und/oder subjektives Erleben zurückzuführen.
In diesem Seminar wollen wir zunächst frühe Quellen der Farbskepsis in der neuzeitlichen Wissenschaft und Philosophie diskutieren und uns dann auch einen Überblick über die – inzwischen sehr diverse – Landschaft philosophischer Farbtheorien verschaffen. |