Kommentar |
Seit dem bis heute grundlegenden Beitrag Richard Krautheimers im Journal of the Warburg and Courtauld Institutes von 1942 gibt es ein vielschichtige Diskussion über die Architektur- und Raumwahrnehmung im Mittelalter. Diese kreist wesentlich um die formale Vergleichbarkeit von Bauwerken, im Mittelalter meist als Similitudo bezeichnet. Im Fokus dieser Diskussion stehen internationale Transferprozesse (Pilgerkirchen, Grabeskirche in Jerusalem), wobei die Rolle der medialen Vermittlung und der formalen Transformation zunehmend in den Blick gerät. Die Lehrveranstaltung ist in Teilen als Lektüreseminar konzipiert und behandelt dabei auch Aspekte der Forschungsgeschichte, etwa im Zusammenhang mit der Debatte um Architektur als Bedeutungsträger bzw. als Zitat. Zudem werden ausgewählte Bauwerke in vergleichender Perspektivierung analysiert. Die diesbezüglichen Präsentationen können entweder als Seminarleistung oder aber als Ersatzleistung für eine Exkursion anerkannt werden. |