Thematisch setzt das Seminar den Schwerpunkt in der Berliner Nachtökonomie. Das Nachtleben ist ein wichtiger Bestandteil von Urbanität. Die Anziehungskraft und Ausstrahlung von Großstädten wird meist mit einem aktiven Nachtleben verbunden und prägt somit auch den Mythos einer modernen Stadt zu einem erheblichen Teil mit. Nicht umsonst wird New York schon seit Jahrzehnten als „the city that never sleeps“ erfolgreich international vermarktet.
Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Anwohnerinitiativen, die sich für die Einhaltung der Nachtruhe in ihren Quartieren einsetzen, Berichte über Gewalttaten und No-Go-Areas bei Nacht. Orte, die tagsüber voller Leben sind, können in der Nacht völlig unbelebt sein und umgekehrt. Diese Diskrepanzen machen eine Betrachtung des Themas aus einer stadtgeographischen Perspektive umso spannender.
Ziel des Studienprojektes ist es, sich mit den verschiedenen Rollen der Akteure aus der Nachtökonomie auseinanderzusetzen. Dazu zählen neben den Clubbetreibern, Spätibesitzern und Barinhabern auch lokale Initiativen die sich mit den aktuellen Problemen in ihrem Quartier auseinandersetzen, sowie Politiker und Planer die sich mit dem Thema beschäftigen. Dabei richtet sich das Seminar trotz einer generellen thematischen Offenheit insbesondere an Studierende mit einem Interesse an humangeographischen Fragestellungen. Hierbei sind die Studierenden eingeladen selbst spannende Ideen zu entwickeln und in das Seminar einzubringen.
Empirisch ist das Studienprojekt ebenfalls recht offen konzipiert. Sowohl qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung als auch quantitativ-statistische Forschungsansätze sind hierbei erwünscht und sollen diskutiert werden.
Ein grober Ablaufplan des Seminars gestaltet sich wie folgt:
-Einführung/Organisatorisches/Brainstorming/Diskussion möglicher Themen
-Erste grobe Konzeption und Diskussion der Forschungsvorhaben
-Kennenlernen verschiedener Methoden hinsichtlich der Datenerhebung, -analyse und-visualisierung
-Konzeption und Diskussion sinnvoller Methoden hinsichtlich der Datenanalyse/-visualisierung
-Thematische Diskussion und Vertiefung der Forschungsvorhaben
-Rezeption und Diskussion von Erfahrungen hinsichtlich der Datenerhebung
-Vorstellung und Diskussion der Forschungsergebnisse
Hierbei werden die Seminarsitzungen sowohl durch Input der Dozenten, offene Diskussionen sowie Gruppenarbeiten gestaltet.
Als Studienleistungen im Rahmen des Projektseminars werden die Studierenden Kurzpräsentationen (zu ausgewählten Themen sowie Methoden) halten sowie Exposés anfertigen sowie regelmäßig weiterentwickeln. Darüber werden zu ausgewählten Sitzungen und Texten Kurzexposés erstellt. Die entwickelten Forschungsexposés münden dann in einer Abschlusspräsentation (in Form eines Posters). Die MAP findet in Form eines schriftlichen Forschungsberichtes statt.
Ich freue mich über Ihre Teilnahme sowie viele spannende Forschungsprojekte.