Trockenperioden und Dürren wirken sich seit einigen Jahren zunehmend negativ auf die Wälder Deutschlands und anderer europäischer Länder aus. Trockenstresssymptome aufgrund verminderter Wasserverfügbarkeit und erhöhter Durchschnitts- bzw. Extremtemperaturen treten dabei selbst auf bisher resilienten Forststandorten zunehmend zutage. Dabei reagieren unterschiedliche Baumarten je nach Standortbedingungen und Forstmanagement sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Stressoren. Die Kombination von Erhebungen im Feld mit fernerkundlichen Methoden erlauben eine flächendeckende Kartierung dieser Effekte. Der Universitätsforst Greifswald bietet hierfür ideale Voraussetzungen, um Felderhebungen in diversen Waldstrukturen und unter verschiedenen Nutzungsintensitäten durchzuführen. Der in Deutschland größte Forst in Körperschaftsbesitz einer Universität teilt sich in mehrere nicht zusammenhängende Teilgebiete. Hier können forstwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Gebiete unter strengem Naturschutz im Gelände (anhand von Erhebungen des Bestands und Erkennung von Trockenschäden) und mittels Satellitendaten (Bildklassifikation und Veränderungsanalyse) untersucht werden. Experten aus der Region werden bei unseren Geländearbeiten vor Ort sein, um eine Einführung in die Historie, sowie aktuelle Situation des Gebietes zu geben.
Das Studienprojekt schließt an verschiedene methodische Forschungsschwerpunkte der Abteilung Geofernerkundung an. Für das Seminar werden grundlegende Kenntnisse in der Geoinformationsverarbeitung (Umgang mit Geodaten, GIS, Fernerkundung) und das Interesse an fernerkundlichen Methoden vorausgesetzt. Die Themen des Studienprojekts werden unter Einbeziehung englischsprachiger Literatur eigenständig erarbeitet. Dazu zählen die Erfassung und Analyse von Landschaftsprozessen und insbesondere auch die Einbindung und Auswertung fernerkundlicher Daten. Die Studierenden stellen ausgewählte fernerkundliche und regionale Themen in Form von Kurzreferaten im Seminar vor. Weiterhin führen wir eine Planung der Geländearbeiten im Seminar durch.
Geländearbeiten finden voraussichtlich vom 14.-18.6. statt. Ziel der Geländearbeiten ist die Anwendung der zuvor erarbeiteten Grundlagen und Methoden in der Praxis. Dabei werden insbesondere Methoden zur Erhebung von Umweltdaten im Gelände erarbeitet und angewendet. Der Fokus liegt auf der Charakterisierung von Waldstandorten mithilfe forstbiometrischer Methoden und Geländespektrometrie (optional: Drohnenbefliegungen zur lokalen Kartierung und dem besseren Verständnis von Waldgesellschaften und Waldschäden). Die im Gelände erhobenen Daten werden in ein GIS überführt und mit fernerkundlich gewonnenen Informationen verknüpft. Die Studierenden vertiefen in diesem Zusammenhang das Arbeiten auf verschiedenen Maßstabsebenen und die Verknüpfung von Informationen über Skalen hinweg.
Die Kosten für An-/Abreise und Unterkunft sind von den Studierenden selbst zu tragen und betragen ca. 100 EUR. Mitnahme des eigenen Fahrrads im Zug / Bus wird vorausgesetzt, um im Gelände flexibel unterwegs zu sein. Die Geländearbeiten werden eventuell gemeinsam mit Studierenden der Universität Greifswald durchgeführt.
Die MAP erfolgt in Form einer Satellitendatenauswertung und deren Aufarbeitung als Hausarbeit.
Die Auswahl der Kursteilnehmer*innen erfolgt online in der ersten Sitzung am Dienstag den 20.04. (Ausschlusstermin bei Nicht-Erscheinen)! |