Kommentar |
Wir wissen von einigen Kampfschriften des 2.-4. Jh.s, die von dezidiert philosophischer Warte aus das Christentum zu widerlegen suchten, weil man in ihm eine die pagane Kultur und Gesellschaftsordnung gefährdende Bedrohung sah und die Abwehrfront dagegen zu mobilisieren suchte. Diese Werke sind alle nicht überliefert, und selbst die christlichen Gegenschriften sind oftmals untergegangen oder nur bruchstückhaft erhalten. Eine der frühesten Streitschriften ist die des Mittelplatonikers Celsus um 160/180, die erst von Origenes ca. 80 Jahre später zurückgewiesen wurde. Wir wollen uns mit den antichristlichen Angriffen des Neuplatonikers Porphyrius beschäftigen, der nach intensiven Studien um 270/272 erneut das Christentum widerlegen will und dabei besonders Origenes im Blick zu haben scheint. Die Fragmente sind jüngst erneut gesammelt, übersetzt und kommentiert worden, so dass wir uns an diese Edition halten können. Über die nähere Vorgehensweise im Seminar wollen wir uns in der konstituierenden Sitzung verständigen. |
Literatur |
Becker, Porphyrios, Contra Christianos. Neue Sammlung der Fragmente, Testimonien und Dubia mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen. Berlin 2016. |