Kommentar |
Östliche und westliche Kirche haben in Theologie und Frömmigkeit ihre gemeinsame Wurzel in der Alten Kirche der ersten 400 Jahre. Doch dann lebten sie sich auseinander. Aus der Byzantinischen Kirche entwickelten sich orientalische und osteuropäische Kirchen mit ganz eigner Theologie, Liturgie und Frömmigkeit. In dieser Eigenständigkeit bestehen sie bis heute. Was sie aber alle gemeinsam haben, ist ein bestimmter Gebrauch von Bildern und ein bestimmter Bildtyp, die Ikone. Auch diese entwickelte sich in der Alten Kirche und fand Form und Bedeutung in Byzanz. Die formale und inhaltliche Festlegung für die Ikone formulierte die Synode von Konstantinopel 843. Das wurde die Grundlage für alle aus Byzanz hervorgegangenen Kirchen (z.B. Serbien, Russland, Bulgarien, usw.). Die seit den christologischen Streitigkeiten im 5. Jahrhundert von Byzanz getrennten orientalischen Kirchen (z.B. Syrien, Ägypten usw.) entwickelten einen eigenständigen und zugleich verwandten Ikonentyp. Ähnliches gilt für Armenien.
Die Beschäftigung mit der östlichen Bildtradition hat ökumenische Relevanz - in Berlin sind alle diese Kirchen vertreten- und deshalb wollen wir uns in dieser Vorlesung diesem Thema zuwenden. |